Akku und reifendruck

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inge52
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Akku und reifendruck

Beitrag von inge52 »

Hab gleich mal 2fragen auf einmal, da ich mich technisch überhaupt nicht auskenne. Der Reifendruck war jetz nach dem Winter 0,8 und soll ja beidseitig 1,1 betragen. Das haben wir nun nachgepumpt, so daß dieser nun stimmt. Seitdem rattert der Seg sobald keine gut geteerte fläche drunter ist. Vorher mit 0,8 bar hab ich sogar bei Schlaglöchern kaum was gemerkt. Ist das irgendwie erklärbar? Außerdem dreht er seitdem bei etwas nassem untergrund (Wiese) eher durch. Hat er vorher auch nicht.
Zudem sind nach 7,6 gefahrenen km bereits fast 3 Balken weg. Ändert sich das wieder bzw. Was kann ich dafür tun.
Wie gesagt, ich bin gehbehindert (MS) kann gut damit fahren, hab aber leider technisch keinerlei Ahnung.
Danke..
FG
Inge
mattdo
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Beitrag von mattdo »

Hallo Inge,

durch den (jetzt) höheren Reifendruck werden die Reifen härter. Daher "rappelt" der Segway auch mehr auf unebenem Untergrund. Deshalb hast du auch nicht mehr soviel Grip, also Haftung auf anderem Untergrund als Asphalt. Durch niedrigeren Druck vergrößert sich zum einen die Auflagefläche der Reifen auf dem Untergrund, da der Reifen stärker zusammengedrückt wird, was mehr Haftung bringt und auch Stöße besser abfedert. Der Nachteil ist allerdings, dass sich der Abrollwiederstand vergrößert, der Segway also zum Fahren mehr Kraft aufbringen muss. Das verkürzt dann auch die mit einer Akkuladung zurücklegbare Strecke. Dass das in deinem Fall anders zu sein scheint, liegt sicher daran, dass - wenn ich dich richtig verstanden habe - dein Segway Winterpause hatte. Dann wird sich die Reichweite sicher mit den nächsten Ladungen wieder vergrößern, sofern die Akkus noch in Ordnung sind. In dem Bereich von 0,3 Bar kannst du ja einfach mit dem Reifendruck ein Wenig experimentieren und ein für dich angenehmes Mittelmaß zwischen Komfort und Reichweite zu finden, wobei ich wahrscheinlich eher auf Komfort setzen würde, da hierbei auch ein Sicherheitsgewinn durch bessere Haftung drin ist.

Viele Grüße
Matthias
inge52
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Beitrag von inge52 »

Hallo Matthias,
Mein Seg ist 2 Jahre, da werden die Akkus schon noch in Ordnung sein. Du meinst, wenn man nun wieder öfter fährt, werden mit einer akkuladung wieder mehr km möglich sein?
Blöd wäre natürlich schon, wenn ich irgendwo stehen bleiben würde, da man ja nicht im voraus sieht, wie weit man kommt. Ich bin jetzt im Winter nur alle paar Wochen mal gefahren, wenn es wenigstens 10 grad hatte. Ausreden steht der Seg bei mir im Winter im warmen. Zudem heust es, er lädt sich bergab wieder auf. Wie ist das zu verstehn? Ich fahr fast immer volle Power.
mattdo
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Beitrag von mattdo »

Hi Inge,

das die Akkus "erst" 2 Jahre alt sind bedeutet leider nicht automatisch, dass sie noch 100% ihrer Kapazität haben. Ehrlich gesagt bin ich über viele Aussagen hier im Forum bezüglich der Reichweite von Akkus, die mehrere Jahre alt sind - sagen wir mal - erstaunt! Ein Akku verliert üblicherweise alle paar Monate das ein oder andere Prozent seiner Kapazität. Und das durchaus unabhängig vom Nutzungsprofil. Sicher beschleunigt oder verlangsamt die eine oder ander Nutzungsart diesen Prozess, aber schlussendlich ist er unaufhaltsam. Ich wünsche es dir wirklich niacht, aber es ist nicht völlig auszuschliessen, dass deine Akkus 20-40% ihrer Kapazität eingebüßt haben. Aber ungeachtet meiner Erstauntheit würde ich den Versuch trotzdem unternehmen, mir das Verhalten über ein paar Ladungen anzusehen. Vielleicht kannst du ja in der näheren Umgebung ein paar Kilometer fahren, damit du auch bei dramatischem Einbruch der Ladung noch zurück nach Hause kommst.
Die "Aufladung" bei Bergab-Fahrten würde ich auch nicht überbewerten. Sicher, es wird etwas an Energie beim Bremsen (das passiert ja bei Bergab-Fahrten) zurück in die Akkus gespeist, aber das dürfte sich im Bereich: "Tropfen auf den heißen Stein" bewegen. Denn: Kaum eine Bergab-Fahrt dürfte lang genug sein, um spürbar Energie in die Akkus zu speisen und die relativ hohe Energie, die beim echten Bremsen (sagen wir mal, aus voller Fahrt bis zum Stillstand) entsteht, kann auch nicht vollständig in die Akkus gespeist werden, sondern muss mehr oder weniger "verheizt" werden. Ich ziehe zur Veranschaulichung gerne den Vergleich mit einem 10 Liter Wassereimer heran, der auf einen Schlag auszukippen ist und versucht wird, das Wasser durch einen Flaschenhalls zu kippen. Hier landet dann auch nur ein kleiner Teil in der Flasche. Um alles aufzufangen, bräuchte man einen Trichter und das Wasser müsste langsam geschüttet werden.

Viele Grüße
Matthias
inge52
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Beitrag von inge52 »

Hi Matthias,
Vielen dank für deine superschnelle Antwort. Du hast mir wirklich sehr geholfen.
Wenn ich dich richtig verstehe, bräuchte man alle paar Jahre neue Akkus. Wechselst du die bzw. Läßt du sie auswechseln?
Ich müßte dazu dann allerdings nach Deggendorf fahren. Ich wohne in Kempten/Allgäu, da hab ich natürlich überall hin weit.
VG inge
mattdo
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Beitrag von mattdo »

Hallo Inge,
stimmt genau, irgendwann werden für jeden neu Akkus fällig, falls man stets die maximale Reichweite haben will oder muß. Das ist aber normalerweise ein schleichender Prozess und es wird eher nicht passieren, dass ein auf den anderen Tag nur noch die halbe Reichweite drin ist. Falls du doch die Akkus wechseln möchtest oder mußt, so ist das kein Problem, weshalb der Segway in eine Werkstadt muß. Jeder der beiden Akkus ist bloß mit 4 Inbusschrauben unter dem Segway befestigt. Ohne Kabel oder ander Komplikationen - man kann die Akkus nicht falsch montieren. Solltest Du dir das dennoch nicht selbst zutrauen, findet sich bestimmt jemand in der Nachbarschaft, der mal eben die Akkus montieren könnte (2x4 Schrauben = etwa 2 Minuten Aufwand)!?

Viele Grüße
Matthias
Brummbaer
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Beitrag von Brummbaer »

Schraubenkleber nicht vegessen sonst sind die Schrauben irgendwann weg...

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