Leistungsfähigkeit eines älteren I2

I2, X2, I2se, X2se -Serie
Antworten
Benutzeravatar
Wendelstein
Beiträge: 170
Registriert: 18.01.2010 09:18

Leistungsfähigkeit eines älteren I2

Beitrag von Wendelstein »

Nachdem nun auch in Oberbayern und Tirol der Schnee in tieferen Lagen verschwunden ist und die Temperaturen für das Segwayfahren geeignet sind, konnte ich endlich meinen im letzten Herbst gekauften "Gebrauchten" (i2, 4 Jahre alt, 800 km gelaufen, Bereifung IRC 80/80-14, Nutzlast 75 kg) austesten. In der Ebene brachte er es auf 28 km, dann war Schluss. Aus dem Vergleich mit der Werksangabe für einen neuen i2 ergibt sich, dass meine Batterie wohl noch ca. 75% der Kapazität einer neuen Batterie hat. Auf einer recht steilen Bergstrecke (Schotterpiste, durchschnittliche Steigung etwa 10%) habe ich 750 Höhenmeter überwunden, dann war die befahrbare Strecke zu Ende, die Batterie aber noch nicht auf Null, so dass ich auch wieder hinunterfahren konnte. (Die Höhe wurde mit einem GPS-Empfänger und zusätzlich mit einem barometrischen Höhenmesser gemessen.) Mit einer neuen Batterie sollte man demnach bei der gleichen Nutzlast ca. 1000 Höhenmeter überwinden können. Interessant ist auch die Geschwindigkeit: Für die ersten 600 m benötigte ich genau 30 Minuten -- das ist m.E. eine respektable Leistung; den "Flachländern" sei es gesagt: Als Fussgänger/Wanderer braucht man dafür annähernd 2 Stunden.

Hat im Kreis der Forumsmitglieder jemand Erfahrung, wieviel Höhenmeter man "am Stück" bei einer Nutzlast von etwa 75 kg mit einer neuen Batterie überwinden kann? Mir ist klar, dass man das wahrscheinlich nur auf einer regulären asphaltierten Passstrasse testen kann (denn wo gibt es noch so lange geschotterte Bergstrecken?).
Benutzeravatar
ViperGTS
Beiträge: 214
Registriert: 03.09.2007 20:57

Beitrag von ViperGTS »

Ich fahre regelmäßig den Berg hoch und steile Strecken auf Schotter/Wanderwegen - nach ca. 6 km ist die Batterie dann HALB leer :!:
Das sind dann ca. 600 Höhenmeter (also durchschnittlich 10% Steigung) und der x2 hat etwa 150 kg (Gerät, Fahrer, Ausrüstung, ...) zu schleppen.

Nach dem Runterfahren ist die Batterie wieder auf 80% hoch :mrgreen:
Dateianhänge
060420101056.jpg
Wenn schon kein Hubraum, dann wenigstens schweben ;-)
x2, can do!
graf
gold-member
gold-member
Beiträge: 170
Registriert: 26.02.2009 14:17
Wohnort: Österreich, 3370 Ybbs

Beitrag von graf »

@Wendelstein:
Welche Lufttemperatur hast du bei dieser Fahrt gehabt? Unter ca. 5° lässt die Leistung des Akkus merklich nach!
servus
graf

"Gehen Sie noch oder schweben Sie schon?"
Benutzeravatar
Wendelstein
Beiträge: 170
Registriert: 18.01.2010 09:18

Beitrag von Wendelstein »

graf hat geschrieben:@Wendelstein:
Welche Lufttemperatur hast du bei dieser Fahrt gehabt? Unter ca. 5° lässt die Leistung des Akkus merklich nach!
Die Temperatur betrug bei den beiden erwähnten Testfahrten jeweils ca. +15° C.

Ich hatte die 600-Meter-Strecke im November schon mal bei ca. +5° C gemacht; dabei war die Geschwindigkeit bedeutend geringer. Ich benötigte statt der 30 Minuten damals fast 1 Stunde; ich kann nicht beurteilen, ob das an temperaturbedingt reduzierter Batterieleistung oder an erhöhter Viskosität des Schmiermittels im Motor/Getriebe (oder an beidem) lag. Auch hier wäre ich an Erfahrungsberichten anderer Segwayfahrer interessiert.
Benutzeravatar
ViperGTS
Beiträge: 214
Registriert: 03.09.2007 20:57

Beitrag von ViperGTS »

Niedrige Temperaturen machen den Akku schlapp.
Unter 10°C ist ein deutlicher Leistungsverlust zu verzeichnen - meine Erfahrung.
Wenn schon kein Hubraum, dann wenigstens schweben ;-)
x2, can do!
thomas
Beiträge: 58
Registriert: 30.01.2008 19:19

Beitrag von thomas »

Manchmal kann Physik helfen:
Frische Segway-LiIon-Batterien haben eine Kapazität von knapp 400Wh (23 Zellenpakete mit je 3,2Volt und 5,4 Ah in Reihenschaltung).
2 Batterien im Segway machen 800Wh. Eine Stunde hat 3600 Sekunden. Macht 2.880.000 Ws = 2.880.000 Nm Energie in den Batterien.
Ein Gewicht von 150kp (Segway+Fahrer+Gepäck) anzuheben, erfordert eine Kraft von 150 * 9,81 = 1471 N.
Gelänge es, die gesamte elektrische Energie der Batterien verlustfrei zum Anheben zu benutzen, könnte also eine Höhe von 2.880.000 Nm / 1471 N = 1958 m erreicht werden.
Segway Inc. selbst hat den Gesamtwirkungsgrad mit etwa 50% angegeben => Es werden nur 1958 m * 50% = 979 m erreicht. Da der Segway aber nicht nur die Höhe überwinden muss, sondern auch noch Roll- und Windwiderstände zu überwinden hat, sind 750m Höhendifferenz schon ein ganz gutes Ergebnis.

Fazit: Bergfahrt verbraucht etwa 1% der Batteriekapazität je 10m Höhendifferenz. Schlanke Fahrer haben es besser.
Happy Gliding,
Thomas
Benutzeravatar
Wendelstein
Beiträge: 170
Registriert: 18.01.2010 09:18

Beitrag von Wendelstein »

thomas hat geschrieben:Manchmal kann Physik helfen:
Frische Segway-LiIon-Batterien haben eine Kapazität von knapp 400Wh (23 Zellenpakete mit je 3,2Volt und 5,4 Ah in Reihenschaltung).
2 Batterien im Segway machen 800Wh. Eine Stunde hat 3600 Sekunden. Macht 2.880.000 Ws = 2.880.000 Nm Energie in den Batterien.
Ein Gewicht von 150kp (Segway+Fahrer+Gepäck) anzuheben, erfordert eine Kraft von 150 * 9,81 = 1471 N.
Gelänge es, die gesamte elektrische Energie der Batterien verlustfrei zum Anheben zu benutzen, könnte also eine Höhe von 2.880.000 Nm / 1471 N = 1958 m erreicht werden.
Segway Inc. selbst hat den Gesamtwirkungsgrad mit etwa 50% angegeben => Es werden nur 1958 m * 50% = 979 m erreicht. Da der Segway aber nicht nur die Höhe überwinden muss, sondern auch noch Roll- und Windwiderstände zu überwinden hat, sind 750m Höhendifferenz schon ein ganz gutes Ergebnis.

Fazit: Bergfahrt verbraucht etwa 1% der Batteriekapazität je 10m Höhendifferenz. Schlanke Fahrer haben es besser.
Vielen Dank, Thomas, für die schnelle Berechnung. Mir war die Segway-Angabe des Wirkungsgrads (50%) nicht bekannt -- steht dieser Wert doch irgendwo in der Bedienungsanleitung? Meine Batterien haben übrigens lt. Aufdruck nur eine Kapazität von 5,2 Ah -- gibt es da auch andere?

Trotzdem interessiert mich auch ein in der Realität gemessener Wert der zurückgelegten Höhendifferenz vom Start weg bis zum automatischen Abschalten des Segway. Hier in Oberbayern und im angrenzenden Nordtirol gibt es weit und breit keine Bergstrecke, die lang genug ist, um das auszuprobieren, da müsste ich schon bis zur Grossglockner-Hochalpenstrasse fahren. Ich bin aber im Mai ein paar Tage in Meran; da werde ich versuchen, jemanden zu finden, der mich im PKW auf einer Auffahrt mit dem Segway von St. Leonhard in Passeier (700m) in Richtung zum Jaufenpass (2000m) begleitet, um mich anschliessend mit dem dann leergefahrenen Segway wieder hinunterzubringen. Falls um diese Zeit (Pfingsten) zufällig jemand aus dem Segwayforum in Meran oder Umgebung sein sollte, dann wäre ich an einer Kontaktaufnahme interessiert, damit wir diesen Test gemeinsam durchführen (nicht nur ich allein mit meinem uralten I2).

Noch eine Frage an die Experten: Gibt es eine Möglichkeit zu erkennen, dass der Segway in den nächsten 2 bis 3 Minuten abschalten wird? Wenn ja, dann könnte man immer noch rechtzeitig umdrehen und sozusagen "mit eigener Kraft" wieder hinunterfahren. Die Batterieladestandsanzeige ist nicht genau genug, denn selbst wenn sie auf 0 steht, kann ich erfahrungsgemäss noch eine ganze Weile weiterfahren.
kuddel
Beiträge: 243
Registriert: 24.09.2009 15:26
Wohnort: Köln / NRW

Beitrag von kuddel »

Hallo,
habe meinen Seg schon 2 mal komplett leer gefahren. Kurz vor Schluss, die Anzeigebalken sind alle aus, leuchtet beim Beschleunigen kurz das Warndreieck auf. Gleichzeit wird die Maschine immer langsamer. Mit Error Code 100 war dann Ende.

Guss kuddel
Benutzeravatar
Wendelstein
Beiträge: 170
Registriert: 18.01.2010 09:18

Beitrag von Wendelstein »

kuddel hat geschrieben:Hallo,
habe meinen Seg schon 2 mal komplett leer gefahren. Kurz vor Schluss, die Anzeigebalken sind alle aus, leuchtet beim Beschleunigen kurz das Warndreieck auf. Gleichzeit wird die Maschine immer langsamer. Mit Error Code 100 war dann Ende.

Guss kuddel
Vielen Dank für diesen Hinweis; ich werde beim nächstenmal genau aufpassen. Aber noch besser wäre es natürlich, wenn der Apparat kurz vor Schluss einen bestimmten eindeutigen Warnton abgeben würde. Ich weiss schon: Beim Fahren in der Ebene würde das nichts bringen; aber beim Fahren im Gebirge könnte man sich dann im letzten Moment noch selbst "retten".

Gruss
Wendelstein
Benutzeravatar
ViperGTS
Beiträge: 214
Registriert: 03.09.2007 20:57

Beitrag von ViperGTS »

So, Testfahrt heute.
9 Grad im Tal. Oben um die Null Grad.
Start auf 550 m Seehöhe.
4 km aufwärts. Steil. Schotter.
3 Balken übrig und der Key mit neuer Batterie zeigt an, dass die Batterie leer ist - also in die Hosentasche!
Höhe 1150. Schnee!
Also wieder runter.
Nach insgesamt 8 km sind wieder 5 Balken (gut) da.
Durchschnittsgeschwindigkeit 9,5 km/h.
Wenn schon kein Hubraum, dann wenigstens schweben ;-)
x2, can do!
Benutzeravatar
ViperGTS
Beiträge: 214
Registriert: 03.09.2007 20:57

Beitrag von ViperGTS »

Durchschnittliche Steigung - auf Schotter - 15% :!:

Die Perspektive in d Grafik täuscht - es ist immmer schön steil am Berg hoch - kein Wunder bei durchschnittlich 15% ... mancher Waldarbeiter hat den Kopf verdreht :mrgreen:
Dateianhänge
Clipboard01.jpg
Wenn schon kein Hubraum, dann wenigstens schweben ;-)
x2, can do!
Benutzeravatar
funky-move.de
gold-member
gold-member
Beiträge: 799
Registriert: 24.07.2007 11:43
Wohnort: Nähe Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von funky-move.de »

schöne Gegend ;-)
roll on - move funky
Autorisierter Segway Händler im Raum Köln / Bonn
An- und Verkauf von gebrauchten Segway Gen1 und Gen2

shop - www.funky-move-custom.de
Benutzeravatar
ViperGTS
Beiträge: 214
Registriert: 03.09.2007 20:57

Beitrag von ViperGTS »

ohne Zweifel :mrgreen:
Dateianhänge
26042009411.jpg
Wenn schon kein Hubraum, dann wenigstens schweben ;-)
x2, can do!
Benutzeravatar
Wendelstein
Beiträge: 170
Registriert: 18.01.2010 09:18

Beitrag von Wendelstein »

Wendelstein gestern am Sattel auf 1000 m oberhalb der Ottenalm (zwischen Walchsee und Kössen), mit Dackel Toni und Sheltie Penny (zusammen 13 kg) im Korb. Die gefahrene Vertikaldifferenz war nur 250 m, also kein Test für die Leistungsfähigkeit des alten I2. Die ursprünglich geplante Fahrt zur Priener Hütte am Geigelstein, die ein echter Leistungstest gewesen wäre, musste aufgegeben werden, da der in der Landkarte als Mountainbike-Strecke bezeichnete Fahrweg durch ein Schild "Durchfahrverbot für Radfahrer" klar gesperrt war. (Mountainbiker lassen sich allerdings im Allgemeinen durch so ein Schild nicht abschrecken.)
Blick vom Sattel oberhalb der Ottenalm Richtung O
Blick vom Sattel oberhalb der Ottenalm Richtung O
Benutzeravatar
sector
Segway-Point
Beiträge: 613
Registriert: 06.07.2007 10:42
Wohnort: Friedberg / Hessen
Kontaktdaten:

Beitrag von sector »

eins wunderschönes bild, sieht super gut aus. cool wenn der wauwi auch so still hält. ...klasse...
www.segwaypoint-friedberg.de
www.segsuperstand.de
(06031) 687 28 - 0
Benutzeravatar
ViperGTS
Beiträge: 214
Registriert: 03.09.2007 20:57

Beitrag von ViperGTS »

Das ist bei mir um die Ecke. Zur Priener Hütte bin ich schon zig Mal gelaufen...von Schlechinger Seite oder vom Priental.
Von Kössen aus ist es etwas ungünstig :book2:
:mrgreen:
Wenn Du willst, machen wir mal einen Test, dann aber ab Sachrang.
Da geht eine vernünftige Fahrstraße zur Priener Hütte hoch!
ca. 740m liegt der Start, die Hütte auf ca. 1500m ...
Wenn schon kein Hubraum, dann wenigstens schweben ;-)
x2, can do!
Antworten