Bald Segways mit 160 km Reichweite?

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Wendelstein
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Bald Segways mit 160 km Reichweite?

Beitrag von Wendelstein »

... Es ist anzunehmen, dass das Lithium-Schwefel-System in etwa 10 Jahren und der Lithium-Luft-Akku etwa 2030 verfügbar sein werden. Diese Systeme haben dann etwa die vierfache spezifische Energie heutiger Lithium-Ionen-Batterien. (Prof. Dr. Andreas Jossen, Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Energiespeichersysteme an der TU München, in der FAZ vom 29.6.2010). Also, liebe Segwayfreunde, wer heute erwägt, sich einen neuen Akku zu kaufen, sollte evtl. noch ein Weilchen abwarten ...
Petschik

Beitrag von Petschik »

Bis ca. 2030 bin ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon gestorben :| und kann dann leider diese tolle Akku-Technik nicht mehr erleben. Ich tröste mich derzeit mit bereits einem Viertel dieser zukünftigen Reichweite (44,3 km). Das genügt momentan!

So lebet weiter dahin in Freud' auf dem Seg :-)

Petschik
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LeiCHT
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Beitrag von LeiCHT »

Aufgrund der steigenden e-mobil Verbreitung würde ich mir in 10 Jahren (geschweige denn in 20 Jahren) aber bereits wesentlich leistungsfähigere Akkus erwarten.
Brummbaer
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Beitrag von Brummbaer »

LeiCHT hat geschrieben:Aufgrund der steigenden e-mobil Verbreitung würde ich mir in 10 Jahren (geschweige denn in 20 Jahren) aber bereits wesentlich leistungsfähigere Akkus erwarten.
Solange wir noch soviel Öl haben das wir es ins Meer gießen können, würde ich nicht damit rechnen...
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Martin Winterkorn (Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns) im Gespräch über sparsame Motoren und Autos für das E-Zeitalter (FAZ vom 1.3.2011, Seite T5):

... Wir werden zwar in der jetzigen Batterietechnik weitere Effizienzsteigerungen schaffen. Aber den großen Schritt zu mehr Reichweite wird erst die nächste Generation bringen.
Wie lange wird die noch auf sich warten lassen?
In diesem Jahrzehnt sehe ich den Durchbruch noch nicht.
Welche Leistungsdaten kann man dann erwarten?
Eine Verdoppelung der Reichweite ist machbar. Aber wie gesagt, wir reden hier von längeren Zeiträumen ...

Nun gibt es die Segway-Li-Ion-Akkus schon seit 2006, und seither hat sich an der Kapazität nichts geändert. Es ist sehr schade, dass Herr Winterkorn uns wenig Hoffnung auf schnelle Verbesserung machen kann, findet Wendelstein.
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Gawrisch
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Beitrag von Gawrisch »

:D In 10 Jahren fahren wir eh mit Hoverboards rum. :D
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funwheels
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Beitrag von funwheels »

Gawrisch hat geschrieben::D In 10 Jahren fahren wir eh mit Hoverboards rum. :D
Das dachten wir vor 10 Jahren auch schon ;-)
www.albecks-fun-wheels.de
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Nach so viel Pessimismus endlich etwas Erfreuliches: Steven Chu, U.S. Secretary of Energy, im Gespräch mit David Biello vom Scientific American (ScA May 2012, p. 14): "... The battery manufacturer Envia [Systems] announced a 400-watt-hour-per-kilogram battery. That's at least a factor of two more than the previous best ..." Wenn Wendelstein richtig gerechnet hat, hat der Segwayakku ca. 100 Wh/kg. Hoffentlich hat Mr. Chu recht (und es erweist sich die Ankündigung der Fa. Envia Systems nicht als Flop); dann sieht der alte Wendelstein die Chance, es doch noch zu erleben: 4 000 Höhenmeter mit dem Segway aufwärts ohne Nachladen! (Mehr zum Thema findet man, wenn man nach Envia Systems googelt.)
verifier
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Beitrag von verifier »

Ich weiß nicht wie alt der "alte Wendelstein" tatsächlich ist, aber ich denke, daß sich so schnell nichts an den tatsächlich realisierbaren Energiedichten mit sicherem Handling ändern wird. Wenn Du Dir noch 10 - 20 Jahr Zeit gibst, könnte es vielleicht tatsächlich Wirklichkeit werden mit > 100km Reichweite. Das sicherste System - ist bei uns eingebaut - ist und bleibt nun einmal das LiFePo4-System. Leider mit nur einer mäßigen Energiedichte (80 -100Wh/kg). Dafür aber mit tollen bis zu 2000 und mehr Lade-/Entladezyklen und eben eine - gegenüber allen anderen Li-Systemen - höchsten Sicherheit bei der Handhabung.
Ich habe seit nunmehr mehr als 25 Jahren mit Batterie- und Akkuthemen zu tun, denn Batterie-Kapazität konnte man noch nie genug bekommen. Und seit dieser Zeit gab es ständig Leute, die neue Systeme mit ganz tollen Spannungslagen und Kapazitäten auf dem Papier vorstellten und angeblich auch relativ schnell realisieren können wollten. Realisiert wurden Dichten mit 100 - 160Wh/kg. Wahrlich nicht schlecht, aber auch nicht mehr. Wenn noch das Thema "Handhabungssicherheit" berücksichtigt werden muß, dann bleibt einfach nicht mehr viel übrig.

Ich glaube, ich muß Dich enttäuschen! So schnell sehe ich keine gravierende Kapazitätsverbesserung, die auch nur die sichere 50 km Segway-Fahrdistanz uns garantieren könnte (bei gleichem Bauvolumen und Gewicht!).

Gruß vom - zu diesem Thema - eher pessimistischen Gerhard


PS: Auch ich träume noch von den Akkus mit > 50km Reichweite!
Segway? "Darauf fahre ich einfach voll ab!"
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

:book2: 160 km mit Voll"gas" 20 km/h ergäbe 8 Stunden Fahrzeit :|
Ob meine Beine das mitmachen?
Da wären wir wieder beim Punkt "Mittagspause" und Schnellladung angelangt.
Gäbe es allenfalls dort wesentliches Verbesserungspotential im Akku-Aufbau bei gleichbleibender Sicherheit ?
(bessere, stärkere Balancer im Akku?)

Grüsse vom Chrigel mit den weniger "eeeelastischen Beinen" (als Schmidtchen Schleicher)
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ViperGTS
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Beitrag von ViperGTS »

4 Jahre
1 Monat
11 Tage
später!

Es geht (et)was voran mit den Akkus :book2:
Wenn schon kein Hubraum, dann wenigstens schweben ;-)
x2, can do!
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

In der Silvester-/Neujahrsausgabe der „Süddeutschen Zeitung“, dem führenden deutschen Fachmagazin für alle Fragen der Elektromobilität, findet man auf Seite 28 den Artikel Mehr Saft! mit ein paar sehr interessanten Aussagen zum Thema „Kapazitätssteigerung von Akkus“: ... Derzeit arbeiten Forscher an Lithium-Luft-Batterien und an Lithium-Schwefel-Batterien. ... Bis diese Technologie (Anm. Wendelstein: gemeint ist an dieser Stelle Lithium-Schwefel) marktreif sein wird, dauert es nach Schätzung von Hubert Gasteiger, Professor für Elektrochemie an der TU München, noch rund 10 Jahre. ... Es werde bestimmt noch Jahrzehnte dauern, bis die Lithium-Luft-Technologie marktreif ist, da ist sich Gasteiger sicher. „So schnell und einfach, wie sich das manche Laien vorstellen, geht es in der Wissenschaft nicht voran.“ ... Sehr bedauerlich, diese Aussichten, findet Wendelstein, der ja meist im Hochgebirge unterwegs ist, wo es unterwegs niemals Nachlademöglichkeiten gibt. Naja, wenigstens die jüngeren unter uns Segwayern können doch einer grossartigen Zukunft erwartungsvoll entgegensehen und, wenn sie dann in Rente sind, vielleicht so um 2050 oder 2060 in den Genuss dieser tollen Technik kommen.
Biene
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Beitrag von Biene »

Ja ich warte auch darauf, denn meine Batterien werden müde.
Floete17
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Beitrag von Floete17 »

Habe ich auch gehört, die Technik entwickelt sich weiter. Aber wer will 160km am Stück fahren, auch mit Pause brauchst du ja mehrere Stunden.
Neuste Balance Scooter Technologie http://self-balancing-scooter.net
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Floete17 hat geschrieben: ... Aber wer will 160km am Stück fahren, auch mit Pause brauchst du ja mehrere Stunden.
Akku erst nach mehreren Stunden Fahrt leer? Das kommt darauf an, wo man herumfährt und mag vielleicht im Flachland zutreffen. Im Hochgebirge ist der derzeitige Original-Segway-Akku nach einer ¾-Stunde steiler Bergfahrt leer, auch bei geringster Zuladung. Hat Wendelstein mehrfach erlebt am Kitzbühler Horn und anderswo, wo er den Rest des Aufstiegs zu Fuss machen durfte. Es gibt viele Gründe, sich eine wesentlich grössere Kapazität zu wünschen, z.B. um evtl. am gleichen Tag eine zweite, dritte ... Auffahrt machen zu können oder um eine grosse Zuladung mitführen zu können oder um Reserven für eventuelle Zwischenaufstiege auf der Abfahrt zu haben. Er erinnert sich auch noch gut an ein ganztägiges Segway-Mostgolf-Turnier im Rahmen einer MAMS-Veranstaltung in der Nähe von Steyr vor ein paar Jahren, wo viele Teilnehmer bei dem häufigen Bergauf-Bergab grösste Probleme mit der Reichweite ihrer Segways kriegten — trotz Nachladens in der Mittagspause — und zum Schluss mit dem Pickup eingesammelt werden mussten. Also Wendelstein hat — wie wahrscheinlich auch noch andere Segwayer — die Hoffnung auf wesentliche Besserung noch nicht aufgegeben.
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Gawrisch
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Beitrag von Gawrisch »

...zum Glück hatte mich meine Freundin bei dem Mostgolf-Turnier mit ihrem Segway den Berg hoch gezogen. Ein freundlicher Einheimischer hat mir auch 15 Minuten 220Volt "geliehen". Berg- und Tal kann schon recht problematisch werden.
Segfuchs
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Beitrag von Segfuchs »

Das könnte Hoffnung geben; nicht für 160km Reichweite - aber so 50km+ wären nicht schlecht:
http://www.notebookcheck.com/Durchbruch ... 610.0.html
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Segfuchs hat geschrieben:Das könnte Hoffnung geben; nicht für 160km Reichweite - aber so 50km+ wären nicht schlecht ...
Für 50 km + muss der Segwayer nicht auf den Superakku des Professors Goodenough warten; das bringt der LION42-Akku aus dem Hause Funke schon heute, jedenfalls dann, wenn er in einem i2 eingesetzt wird. Wendelstein benutzt diesen Akku ausschliesslich im x2 und dabei fast nur im Gebirge; einmal hat er letztes Jahr aber doch interessehalber eine lange und anstrengende Flachlandfahrt auf Waldwegen und auf Strassen unternommen, wobei er 38 km erreichte, und das mit dem von der Firma Segway empfohlenen Reifendruck von 0,3 bar (welchen Druck Wendelstein aus Sicherheitsgründen und auch aus Gründen des Fahrkomforts immer einstellt); übertragen auf den i2 mit Standardreifendruck sollten 50 km da locker drin sein. Nun soll der Goodenough-Akku aber nicht nur 25 % Kapazitätszuwachs bringen, sondern — wie in dem von Segfuchs zitierten Artikel angegeben — die dreifache Kapazität heutiger moderner Akkus haben; das wären auf i2-Verhältnisse bezogen nach Wendelsteins Berechnung 120 km Reichweite im Flachland; oder im Gebirgsmassstab: ca. 3000 m Vertikaldistanz (mit dem x2 aufwärts, versteht sich), entsprechend einer Fahrzeit aufwärts von gut 2 Stunden (Fahrzeit für Zwischenabfahrten nicht mitgerechnet). Also mit so einem leistungsfähigen Akku wäre Wendelstein — wie wahrscheinlich die meisten Segwayer — total zufrieden; mehr braucht er nicht. (Einen durchaus lesenswerten Artikel zum gleichen Thema aus der FAZ von voriger Woche findet man unter http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 09014.html.)
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

In der heutigen (1.7.2017) FAZ findet man den langen und interessanten Artikel Der Kampf um die Zelle über neue Entwicklungen in Deutschland. Es heisst darin u.a.: ...Die Ziele von Bosch sind dabei klar definiert: Verglichen mit dem Standard von 2015 sollen Bosch-Batteriezellen eine mindestens doppelte Energiedichte haben und gleichzeitig halb so teuer sein. Die Batterie sollte in 15 Minuten zu 75 Prozent aufgeladen werden können... Die Festkörperzellen haben neben der höheren Leistungsfähigkeit einen weiteren Vorteil: Sie sind nicht brennbar.... Schöne Aussichten, findet Wendelstein, denn wenn das in der Autotechnik realisiert wird, wird das auch einmal für den Segwayer nutzbar werden. Über ein konkretes Datum, zu dem diese Technik praktisch verfügbar sein wird, schweigen sich die Verfasser und Bosch leider aus. Aber Wendelstein und viele andere Segwayer dürfen doch mit einiger Aussicht auf Realisierung ihrer Wünsche hoffen.
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Stolz und hoch erfreut, darf ich euch einen weiteren Meilenstein in Sachen Segway PT Weiterentwicklung nennen:
Markus Stutz hat zusammen mit einem Expertenteam der Segway Schrauber einen ultraHiCap Akku entwickelt.
Dieser hat im originalen Akkugehäuse Platz und benötigt keinerlei Anpassungen oder Änderungen am Segway PT.
Es werden ausschliesslich eigensichere Zellen verbaut.
Die ersten Prototypen werden bereits am x2 und i2 ausgiebig getestet.
Der Test mit dem i2, 125kg Zuladung, ca 17Grad C warm, primär eben und 1,2bar in den Reifen ergaben heute eine Reichweite von unglaublichen 61,4km ohne zwischenladen.
Die Elektronik in den Prototypen konsumiert noch selbst einiges an Energie, dies wird noch optimiert. Also wären dann in dieser Konstellation problemlos 71,3km möglich.
Ist jemand leichter und die Umgebungstemperatur sommerlich, sind sogar über 90km realistisch!
Natürlich wurden die ultraHiCap Akkus am MAMS 2017 Europatreffen vorgestellt. Ob und wie und zu welchem Preis diese super Akkus künftig erstanden werden können, wird hier nach weiteren Tests und der Fertigstellung der eigenen BMS bekannt gegeben.
Als Hauptanwendungsgebiet sehe ich die Akkus für Segway-Rollstühle oder Tourenanbieter welche mehrere Touren am Tag anbieten möchten. Aber auch mancher Privatbesitzer wird daran gefallen finden sich nie mehr um die Reichweite kümmern zu müssen, denn glaubt mir, die Füsse tun vorher weh ;-)

Am x2 schafften wir kürzlich bei eisiger Kälte, 115kg, 0,8bar Reifendruck und viel Steigungen und Gefällen volle 50,7km. Das ist absoluter Rekord und dabei erst die noch zu optimierenden Prototypen...
Auch hier wird noch einiges mehr gehen.
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Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von SegFenn »

Gratulation! Damit wird mein aktueller Rekord (9,0 Ah im Original-Akkugehäuse) vermutlich übertroffen...
mathiegi hat geschrieben:Dieser hat im originalen Akkugehäuse Platz und benötigt keinerlei Anpassungen oder Änderungen am Segway PT.
Müssen am Gehäuse Veränderungen vorgenommen werden? Ich musste mit einer Fräse an einer Stelle vom Gehäuse die Kontur etwas anpassen, sonst hätte ich die 9,0 Ah-Zellen nicht hinein bekommen.
mathiegi hat geschrieben:Es werden ausschliesslich eigensichere Zellen verbaut.
Um welchen Hersteller / Zellentyp handelt es sich (18650)? Wie lange sind diese Zellen bereits am Markt?
mathiegi hat geschrieben:Ob und wie und zu welchem Preis diese super Akkus künftig erstanden werden können, wird hier nach weiteren Tests und der Fertigstellung der eigenen BMS bekannt gegeben.
Ein eigenes BMS? Also ZUSÄTZLICH zu der vorhandenen Leiterplatte zum Balancieren der Zellen?
Reicht das Platzangebot im Akkugehäuse dafür aus?
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Guten Morgen

Vielen Dank.
Die Rippen im Gehäuse mussten etwas modifiziert werden.
Ja es sind 18650-er Rundzellen.
Das orig BMS muss raus, da es nicht mit den Spannungen und der Anzahl der Gruppen passt. Darum entwickeln wir ein eigenes Board, welches das balancen und die Kommunikation mit der Base übernimmt.
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von SegFenn »

mathiegi hat geschrieben:Das orig BMS muss raus, da es nicht mit den Spannungen und der Anzahl der Gruppen passt. Darum entwickeln wir ein eigenes Board, welches das balancen und die Kommunikation mit der Base übernimmt.
Genau dieses Problem bestand bei mir bereits vor 4 Jahren, als ich meinen 9,0 Ah-Akku aufgebaut hatte. Ich entschied mich - im Gegensatz zu eurer Vorgehensweise - zu einer Modifikation der Akku-LP (BMS). Diese Modifikation betrifft den Spannungsabgriff der 23 Einzelzellen, da auch ich eigensichere Zellen mit anderer Spannungslage nutze.

Von der Entwicklung eines eigenen BMS hatte ich schnell wieder Abstand genommen, da dies m.E. einen schwerwiegenden Eingriff in die Systemintegrität des Segways darstellt: Eine Neuentwicklung der BMS-LP bedeutet auch eine Neuentwicklung der auf dem BMS laufenden Software. Unbestritten ist die Tatsache, dass sich bei der Entwicklung von HW / SW Fehler einschleichen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass bei diesem Reverse-Engineering der / die Entwickler die Herstellervorgaben nicht kennen und somit auch nicht erfüllen können. Ein unentdeckter Fehler in dem neu entwickelten BMS könnte bedeuten, dass BEIDE Akkus beim Fehlerereignis ZUM GLEICHEN ZEITPUNKT eine Störung aufweisen.
Ob die Theorie der hier viel beschworenen Redundanz dann weiter Bestand hat und wie der Segway auf dieses Fehlerereignis reagiert, dass muss vom Entwickler(team) untersucht und verantwortet werden.

Diese Überlegungen führten beim Aufbau meines 9,0 Ah-Akkus dazu, dass

1.) aus Gründen der Sicherheit bzw. zum Erhalt der Systemintegrität und Redundanz ein Eingriff in die proprietäre Software (Kommunikation) des Segways nicht sinnvoll ist,

2.) derartig modifizierte Akkus die Herstellergarantie und ggf. die Betriebserlaubnis tangieren (EMV),

3.) gewerbliche Anbieter damit ein Problem haben könnten.

Gerade letzterer Punkt poppt spätestens dann wieder hoch, wenn jemand mit einem Segway einen schweren Unfall hatte und händeringend nach der Ursache (einem Verursacher) gefahndet wird. Diese Problematik wird auch den Machern des Lion42-Akku bewusst gewesen sein, immerhin wurde eigens eine Ltd. im vereinigten Königreich gegründet, anstatt mögliche Risiken über eine deutsche GmbH abzufedern.
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Die beiden BMS verfügen über einen watchdog.
Selbst das nahezu unmögliche, gleichzeitige vollkommene ausfallen beider BMS würde nie verhindern, dass die Spannung welche direkt auf die + und - Abschlüsse der Base gehen, anliegend bleiben.
Also kann die Powerbase auch dann eine geordnete Abschaltung ausführen.
Zusammen mit dem orig. BMS wäre da nicht genügend Platz und auch keine brauchbare Landestandsanzeige auf den InfoKey zu verwirklichen.

Das BMS steuert die Ladung, balanced die Zellengruppen und beliefert die Base mit Informationen wie, Zellenspannungen, Status, Temp...
Fehlt eine dieser Infos (wie wenn sich z.B. ein orig. BMS aufhängt) wird zuerst gedrosselt, fehlt die Info länger, wird eine Sicherheitsabschaltung ausgelöst.

Aber wie schon geschrieben, wie und ob diese Akkus auf den Markt kommen ist noch offen und hängt von unzähligen Tests und Versuchen ab.
Die müssen eben so sicher sein wie die Original Akkus.
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von SegFenn »

Danke für die Info. Was mir dazu auf die Schnelle einfällt:

1.) Watchdog: Beim Aufladen sicher kein Problem. Ein Watchdog aber, der während der Fahrt zuschlägt, bedeutet einige 100 ms lang keine Kommunikation - Grund genug für eine Sicherheitsabschaltung!

2.) Zellenspannungen: Wenn ihr nicht genau 23 Zellen habt, was bei geänderter Spannungslage leicht der Fall sein kann, gibt es ein Problem, da die Base exakt 23 Werte erwartet. Ein Alternativ-Akku mit nur 20 Zellen (oder irgendwas <> 23) müsste von der SW her einige Klimmzüge machen, um die Base zufrieden zu stellen. Die so per SW transformierten Zellenspannungen hätten - bis auf die Summen(Klemmen-)spannung des Akkus - praktisch keine Aussagekraft mehr und entsprechen auch nicht der Realität.

3.) Landestandsanzeige: Die kommt nach meiner Erfahrung um einiges durcheinander (Gen1). Mit meinen 9,0 Ah-Akkus kann ich, sobald der letzte (bis dahin blinkende) Balken verschwunden ist, noch mehr als 20 km fahren, bevor es zur Abschaltung kommt. Erklärbar wäre es u.a. damit, dass die Entwickler bei der Programmierung der Kennlinie von max. 5,6 Ah ausgegangen sind (= 100 %), auch wenn -9,0 Ah (bzw. verlustbedingt etwas mehr) beim Aufladen an Kapazität gemessen wurde...

Mein Fazit: Nachdem, was ich bislang vom Segway-Akku weiß und was vom Lion42-Abenteuer bekannt wurde, finde ich eure Motivation wirklich ambitioniert - ich wünsche in jedem Fall viel Erfolg...!
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Beitrag von mathiegi »

Vielen dank für die Wünsche, wir geben unser bestes.
Und ja im orig. BMS ist der Spannungsverlauf der LiShen Zellen hinterlegt mit 5,4-5,6Ah.
Wir wollen bei unseren Akkus die 8 Balken so wahrheitsgetreu und linear wie nur irgenwie möglich hinkriegen.
Das wird noch einiges an Tests benötigen...
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von ohjesus66 »

Hey - super Initiative!

Wünsche ebenfalls maximal viel Erfolg! :dance1:

Liebe Grüße,
Martin
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Danke!
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von chrigelseg »

Danke an die Entwickler von neuen Segway-Akkus !
Ich durfte heute die neuen "ultraHighCap" mit neuer BMS-Software an einem normalen i2 testen :mrgreen:

Ausgangslage:
- 83 kg Zuladung
- i2 mit Standardbereifung 100/65R14 und 1,04 Bar
- flaches (für CH :-) Gelände (+/- 100m)
- meist Asphalt, rund 20km feiner, flacher, harter Schotter
- Durchschnittsgeschwindigkeit 18,5 km/h
Zwischenstand.jpg
90,6 km :dance1:
Das sind mehr als zwei Marathonstrecken;
oder 236% von den 38 km Reichweite aus dem Segway-Prospekt :P
Pausen: je ca. 30 Minuten nach 48 und 80km, natürlich ohne nachladen.
Erfreulich: die jetzige Lade-Balkenanzeige am Infokey ist schon sehr aussagekräftig :dance1:
Weniger: die Ladezeit am Seg dauert natürlich entsprechend viel länger "von leer bis voll"
Ich bin begeistert und meine Waden freuen sich über die damit verlängerte Erholungszeit ;-)
(Standard-Fussmatten und Aldi-9.99-Turnschuhe :-( )

Grüsse vom Chrigel
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Gawrisch
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Beitrag von Gawrisch »

Wow, das ist ja mal eine Reichweite die sich sehen lässt. Ich glaube danach hast DU erst mal eine "Erholungszeit" benötigt. Mir tut ja schon nach 1 Stunde der Rücken weh. :-)
Auf jeden Fall ist das ein absoluter Rekord ! Meinen Glückwunsch !
Segfuchs
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Beitrag von Segfuchs »

Auch von mir Glückwünsche:
Dir, Chrigel, zur physischen Leistung!
Und euch, die ihr die neuen Super-Akkus entwickelt. - Ich drück die Daumen, dass ihr die Akkus bald zur Serienreife bekommt. (Dann komme ich mit meinen 0,4 Bar Reifendruck endlich mal weiter als nur gute 20km :-)
Der Segfuchs
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Auch wenn sie noch nicht ganz die vor 7 Jahren schon einmal erwähnten 160 km bringen: Die neuen Superakkus von dem Entwicklungsteam um die Segwayschrauber sind wirklich super und befreien Wendelstein endlich ein für allemal von der Sorge, dass er in der Hochgebirgswildnis einmal irgendwo liegenbleiben könnte; eine Testfahrt in der vergangenen Woche bewies ihm, dass mit 1 Akkuladung Auffahrten über mindestens 2500 m Höhendifferenz möglich sind (vielleicht auch noch deutlich mehr); noch leistungsfähigere Akkus benötigt er nicht. Nach 3½ Stunden auf und ab mit dem x2 war immer noch Kapazität vorhanden; an diesem Tag war die Grenze nicht die Akkukapazität, sondern das Stehvermögen vom alten Wendelstein. Einen ausführlichen Bericht über die Testfahrt finden die Segforumsleser unter https://www.segforum.de/viewtopic.php?f ... 776#p36776.
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