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Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 07.11.2010 20:42
von Wendelstein
Mit einigem Kartenstudium hat Wendelstein nicht weit von München eine ideale Strecke gefunden, auf der man die Leistungsfähigkeit eines Segway und die Qualität seiner Akkus prüfen kann: die Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn. Diese Strasse ist durchgehend asphaltiert und sehr steil (angeblich meistens zwischen 14 % und 18 %); sie beginnt auf ca. 750 m üNN (Abzweig von der Bundesstrasse von Kitzbühel nach St. Johann i.T.), und sie endet auf dem Kitzbühler Horn auf 1990 m, wenige Meter unter dem Gipfel, der mit einer gigantischen Antenne geschmückt ist. Richtige Bergwanderer und Naturfreunde meiden diesen Berg, der mit Bergbahnen gespickt ist, aber bei Autofahrern scheint er recht beliebt zu sein, die auf der Panoramastrasse (Maut) bis zum Gasthaus Alpenhaus auf 1670 m fahren können, von dem es noch ca. 1 Std. Fussweg bis zum Gipfel ist.

Am Samstag, dem 6. November d.J., hat Wendelstein das prächtige Herbstwetter ausgenutzt: Hat seine Hunde Penny und Toni sowie seinen Segway ins Auto geladen und dann die Tour erkundet. Die Fahrt von München bis Kitzbühel dauert bei normalen Verhältnissen ca. 90 min. Da es ausgeschlossen schien, mit dem Segway vom Tal aus bis zum Gipfel fahren zu können, fuhr ich mit dem PKW bis zur Mautstelle auf 1010 m. An der Mautstelle selbst besteht keine Parkmöglichkeit, doch kann man einige Meter unterhalb im Wald am Strassenrand Abstellmöglichkeiten finden. Die Lufttemperatur war angenehm, beim Start gegen 11 Uhr ca. +10° C, in Gipfelnähe um +15° C. Die Akkutemperatur betrug durchwegs ca. +15° C. Die Auffahrt war schnell und problemlos, der Schnee, der vor kurzem noch bis ins Tal gelegen hatte, war bis auf unbedeutende Reste wieder weggeschmolzen. Nach 25 min wurde das Alpenhaus passiert. Die Schranke, die die weitere Strasse sperrt, wird umgangen, und dann sind es noch ca. 10 min bis hinauf. An der vorletzten Kehre da oben, auf 1880 m, betrug die Akkustandsanzeige noch 1 Strich; sicherheitshalber habe ich den Segway hier abgestellt. Hier 2 Fotos von dieser Stelle:
Auf 1880 m Höhe: Blick zum Wilden Kaiser. Ganz fern im N sind schon die Wolkenfelder<br />auszumachen, die das schöne Wetter beenden werden.
Auf 1880 m Höhe: Blick zum Wilden Kaiser. Ganz fern im N sind schon die Wolkenfelder
auszumachen, die das schöne Wetter beenden werden.
Blick von der gleichen Stelle nach S in die Hohen Tauern
Blick von der gleichen Stelle nach S in die Hohen Tauern
Die letzten Meter zum Gipfel wurden in ca. 15 min zu Fuss zurückgelegt. Das Lokal Gipfelhaus war jahreszeitlich bedingt bereits geschlossen, doch war die windgeschützte Terrasse frei zugänglich. Die Aussicht vom Gipfel bei diesem Herbstwetter war, man kann es ohne zu übertreiben sagen, überwältigend; zum Beweis hier noch so ein Schnappschuss in Richtung Hohe Tauern, wobei darauf geachtet wurde, dass die Liftanlagen im Vordergrund nicht sichtbar sind:
Blick vom Gipfel des Kitzbühler Horns nach S in die Hohen Tauern. Bildmitte Grossglockner,<br />links hinten Grosses Wiesbachhorn, der höchste Berg im Mittelgrund rechts Gaisstein ober-<br />halb vom Pass Thurn
Blick vom Gipfel des Kitzbühler Horns nach S in die Hohen Tauern. Bildmitte Grossglockner,
links hinten Grosses Wiesbachhorn, der höchste Berg im Mittelgrund rechts Gaisstein ober-
halb vom Pass Thurn
Nach der Abfahrt vom Gipfelaufbau gab es am Parkplatz des Alpenhaus einen längeren Aufenthalt, denn das dortige zahlreiche Publikum wollte den Segway ausgiebig vorgeführt bekommen; mehrere Interessenten absolvierten dabei einen Schnellkurs auf meinem i2, der glücklicherweise noch genügend Reserven hatte. Die weitere Abfahrt gestaltete sich unerwartet langwierig, denn wohl wegen der Steilheit der Strasse wollte der Segway nicht schneller als etwa 10 km/h fahren. Zwischendurch wurde noch 1/2 Std. auf einer sonnigen Wiese abseits der Strasse gerastet. Gegen 17 Uhr war Wendelstein wieder am Auto; als Ladestand wurden am Ende der Abfahrt 3 Strich angezeigt; die Akkus sind übrigens ca. 2 Jahre alt. Fazit: Wenn das Wetter mitspielt und wenn ihm nicht etwas noch Besseres einfällt, wird Wendelstein diese Tour heuer nochmal machen! Und nächstes Jahr bestimmt auch!

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 07.11.2010 21:10
von grizzly
Herliche Geschichte und Top Photo's !!! :mrgreen:

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 07.11.2010 21:41
von 81739-seg
Hallo Wendelstein,
da habe ich wohl etwas verpasst ...
Klasse Fotos und ein schöner Bericht. Im Tal (in München) war das Wetter nicht so gut.
Lt. WIKIPEDIA: Die maximale Steigung am Schlussanstieg beträgt 22,4%.
Ab Mai 2011 ist - wie ich eben gelesen habe - die Maut-Strecke wieder geöffnet.
Dann bin ich mal dabei.
Gruß Frieder

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 07.11.2010 23:59
von Gawrisch
Wow. Toller Bericht ! Kompliment.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 08.11.2010 21:13
von abbuda
:-)

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 09.11.2010 10:12
von ViperGTS
:!: Super Bericht, Tour & Fotos - es war mir leider nicht möglich mitzufahren.

NEXT TIME!
:mrgreen:

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 14.05.2011 13:46
von Wendelstein
Am 14. November 2010 bin ich zu Testzwecken mit 2 Segways gleich zweimal direkt nacheinander am Kitzbühler Horn gewesen. Bei der ersten der beiden Auffahrten habe ich das Auto unten an der Bundesstrasse von Kitzbühel nach St. Johann geparkt, wo auf 750 m üNN die Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn abzweigt. Gleich nach wenigen Metern Fahrtstrecke mit dem Segway, direkt hinter der Bahnunterführung, passiert man ein interessantes Wohnhaus, dessen Erbauer sich offensichtlich von Friedensreich Hundertwasser hat inspirieren lassen, der bekanntlich das Runde, Schiefe, Grüne, Blumige bevorzugt hat:
Wohnhaus im Stil von Friedensreich Hundertwasser am Beginn<br />der Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn
Wohnhaus im Stil von Friedensreich Hundertwasser am Beginn
der Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn
Ein Segway passt irgendwie ganz gut zu dieser Einstellung; schade, dass Friedensreich Hundertwasser diese Technik nicht mehr erlebt hat. Ich bin von da aus bis zum Gasthaus Alpenhaus auf 1670 m üNN hinaufgefahren, wo die Akkuladestandsanzeige dann schon auf "Null" stand. Ich kam mit den damals gut 4 Jahre alten Akkus, von denen einer noch das bekannte "Rotlichtproblem" hat, ganz gut wieder hinunter; mehr als gut 900 Höhenmeter kann man wohl von so einem leicht defekten System nicht erwarten; ich war jedenfalls zufrieden. Die zweite Auffahrt dieses Tages habe ich dann mit besseren Akkus an der PKW-Mautstelle auf 1010 m üNN begonnen; mehr dazu in dem Beitrag unter http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=7&t=2940#p17030.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 14.05.2011 20:56
von Roberto
Hallo Wendelstein.

Schöne Bilder! :-o :-)
Kannte ich noch gar nicht
l.G. Roberto

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 15.05.2011 20:02
von Schmiddi
Toller Bericht und atemberaubende Bilder ! :!:

Grüße,
Schmiddi :-)

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 12.10.2011 21:52
von Wendelstein
Am Freitag, dem 30. September d.J., habe ich auf der Reise zum grossen Segway-Polo-Event in Berchtesgaden einen kleinen Umweg über Kitzbühel gemacht und meinen "Hausberg" wieder einmal befahren. Es ging diesmal nicht nur darum, eine schöne und immer wieder interessante Segwaytour zu machen, sondern auch darum, ein Paar von Akkus zu testen, das ich einige Tage zuvor gekauft hatte (gebrauchte Akkus). Die Hunde blieben diesmal zu Hause. Das Auto wurde auf 750 m Höhe üNN an der Bundesstrasse abgestellt, wo die Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn beginnt. Die Bedingungen waren sommerlich, die Atmosphäre etwas diesig und nicht so klar wie bei meinen weiter oben beschriebenen Fahrten im November 2010. Die Segwayfahrt verlief glatt; auf 1880 m, an der letzten grösseren Kehre unterhalb des Gipfels, betrug der Ladestand endlich 0 Strich. Mit dieser Leistung der Akkus sehr zufrieden, habe ich den Segway abgestellt und den Rest des Aufstiegs zum Gipfel zu Fuss bewältigt. Hier ein Foto von dieser Stelle in Richtung SW:
Blick von 1880 m nach SW in das Tal von Kitzbühel zum Pass Thurn und in die westlichen<br />Hohen Tauern. Rechts oben Grossvenediger (ca. 3665 m)
Blick von 1880 m nach SW in das Tal von Kitzbühel zum Pass Thurn und in die westlichen
Hohen Tauern. Rechts oben Grossvenediger (ca. 3665 m)
Als ich nach dem Abstieg vom Gipfel den Segway wieder anstellte, zeigte die Ladekontrolle schon wieder 1 Strich; es hätte also vielleicht von Anfang an für den gesamten Aufstieg von der Bundesstrasse bis zum Gipfel gereicht. Im übrigen war an diesem Tag am Horn sehr viel los: Bequeme, die mit der Seilbahn zum Gipfel gefahren sind, viele Autofahrer am Alpenhaus (bis hierhin gegen Mautgebühr möglich), viele Spaziergänger, die vom Alpenhaus noch in ca. 1 Std. zum Gipfel gegangen sind, einige Wanderer von Kitzbühel und von St. Johann i.T. aus, und auch viele Mountainbiker, die von unten bis oben alles getreten haben -- so eine Kondition möchte ich auch gerne haben. Alle für Ausflügler interessanten Bahnen waren in Betrieb; um Kitzbühel herum ist wohl immer Saison. Zur Statistik: Unten zeigte die Ladekontrolle wieder 4 Strich; Nutzlast an diesem Tag (Wendelstein nur mit Rucksack und Fotoausrüstung) ca. 75 kg.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 13.10.2011 08:09
von Roberto
Hallo Wendelstein.
Hattest Du reserve Akkus mit, oder nur das eine Paar?
Wie viele km bist du da gefahren ? (bis auf 0-Strich)
l.G. Roberto

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 14.10.2011 13:13
von Wendelstein
Ja, ich hatte Reserveakkus dabei, habe diese aber im Auto gelassen, da sie auf dieser Tour nutzlos sind -- und rund 10 kg zusätzliches Gewicht reduzieren die Gesamtaufstiegsstrecke eines Akkupacks schon wieder um 5 - 10%. Anstatt mir die Mühe eines Akkuwechsels anzutun, bin ich lieber die wenigen restlichen Höhenmeter zum Gipfel in 15 min zu Fuss gegangen. Die Gesamtfahrstrecke vom Tal bis zum Abstellplatz auf 1880 m üNN beträgt rund 9 km.

Eine interessante Tour hier in der Nähe von München, die man wahrscheinlich nur bei Mitnahme von Ersatzakkus machen kann, ist die Fahrt von Scharnitz durchs Karwendeltal zum Karwendelhaus. Hier kommen zu einer beträchtlichen Anzahl von Höhenmetern auch noch etliche Kilometer Horizontalfahrt zwischendurch hinzu, und da würde es mit 1 Akkupack sicher äusserst knapp. Und wer wollte schon riskieren, heimwärts seinen Segway evtl. kilometerweit mit Gegenanstiegen ziehen zu müssen. Falls ich diese Tour einmal mache, werde ich hier natürlich darüber berichten.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 15.10.2011 00:42
von mathiegi
Hallo Wendelstein

wie nimmst du die Ersatzakkus mit? Im Rucksack oder wie?
Ich überlege mir noch eine Montage auf den Cargoframes...

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 16.10.2011 11:13
von Wendelstein
Wenn ich mal unter Mitnahme von Ersatzakkus im Segway fahren sollte, dann werde ich sicher keine Hunde dabeihaben; dann kommen an ihrer Stelle die Ersatzakkus in den Korb, der auf den Fotos ganz oben zu sehen ist. Das ist vom Gewicht der Akkus her kein Problem; die Hunde zusammen wiegen ca. 13 kg, und das funktioniert ganz gut. Der Korb muss allerdings abgespannt werden; die Abspannung ist auf dem Foto ganz oben zu erkennen; ohne Abspannung geht es nicht. Man kann die Ersatzakkus natürlich in einen Rucksack stecken, der dann an den Lenker gehängt wird, und zwar nach vorn herabhängend; mein normaler Rucksack hängt sonst immer so, was es mir ermöglicht, auf dem Segway in bequemer Position zu stehen. Schwerer Rucksack auf dem Rücken ist ungünstig, weil man dadurch bei Bergauffahrt gezwungen wird, weit vorn zu stehen und sich weit nach vorn zu lehnen; ich schlage dabei mit den Knieen häufig heftig an den Lenker, was auf die Dauer recht unangenehm ist -- mal ganz abgesehen davon, dass ich lieber meinen Rücken schone als meinen Segway.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 16.10.2011 23:10
von mathiegi
Hallo Wendelstein
Danke für den Tipp mit dem Rucksack vorne am Lenker, das muss ich unbedingt mal ausprobieren.

Eine schöne Woche...

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 22.11.2011 23:06
von Wendelstein
Heute musste ich das schöne Novemberwetter noch einmal ausnutzen. Es ging mir darum, zu testen, wie leistungsfähig ein kaltes Akkupack ist. Der Segway stand wie immer in der Garage, am Netz, alles blinkte schön grün, der Akkustand wurde mit 4 Strich angezeigt, Temperatur in der Garage knapp über 0° C. Der Segway wurde gegen 10 Uhr ins Auto geladen, der Sheltie Penny ebenso, und schliesslich auch noch ein Rucksack mit 1 Paar geladener Reserveakkus. Start war dann an der Mautstation (1010 m üNN) der Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn, die schon für PKW gesperrt war, was aber die Autofahrer doch nicht daran hinderte, auf dieser Strasse mautfrei bis zu einer geschlossenen Schranke auf 1440 m Höhe hinaufzufahren; nach meinen Beobachtungen wird dieses Vergehen nicht gahndet. Schwer bepackt, Penny im Korb, Rucksack mit Akkus am Lenker vorn herabhängend, weiterer Rucksack mit Verpflegung, mit der Tageszeitung und mit der kompletten Fotoausrüstung auf dem Rücken von Wendelstein, so ging es um 12 Uhr endlich los. Die Ladeanzeige stand beim Start immer noch auf 4 Strich -- daher vorsichtshalber die Mitnahme der Reserveakkus. Lufttemperatur ca. + 6° C. Anfangs tat sich der Segway für einige Minuten und für ca. 100 Höhenmeter sehr schwer, doch danach nahm er normale Geschwindigkeit auf, wie sie der Steigung der Strecke entspricht. Der angezeigte Ladestand ging allmählich zurück, kurzfristig bis auf 0 Strich, erholte sich aber wieder, und am Gipfel auf 1990 m, der nach ca. 50 Minuten erreicht wurde, stand die Anzeige auf 1 Strich. Keine schlechte Leistung, zumal die Reserveakkus Ballast waren. Hier das Gipfelfoto in Richtung Ost:
Blick vom Kitzbühler Horn nach O. Links im Hintergund Watzmann (2713 m), in der Mitte<br />die Leoganger Steinberge mit dem Birnhorn (2634 m), rechts hinten Hochkönig (2913 m).<br />Rechts unten das Tal von Fieberbrunn und Leogang.
Blick vom Kitzbühler Horn nach O. Links im Hintergund Watzmann (2713 m), in der Mitte
die Leoganger Steinberge mit dem Birnhorn (2634 m), rechts hinten Hochkönig (2913 m).
Rechts unten das Tal von Fieberbrunn und Leogang.
Die Lufttemperatur da oben betrug immer noch + 6° C, und in der Sonne konnte man es wunderbar aushalten, in Ruhe die Zeitung lesen, zwischendurch den 6 Wanderern, die vom Parkplatz an der Schranke auf 1440 m heraufgewandert waren, erklären, was ein Segway ist, usw. usw. Schliesslich wurde es aber gegen 15 Uhr doch etwas ungemütlich, so dass ich mich zur Abfahrt entschloss; die Penny durfte abwärts laufen. Am Auto angekommen wurde als Ladestand 6 Strich angezeigt, was einem Nettoenergiegewinn von 2 Strich im Laufe dieser Tour entspricht. Wenn man bedenkt, wie lange schon die Menschheit vergeblich nach dem Perpetuum Mobile gesucht hat -- Wendelstein hat es heute in Tirol gefunden.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 21.05.2012 14:33
von Wendelstein
Die Frage war: Wie ist unser schwächster Akku durch den Winter 2011/12 gekommen? Vor 1½ Wochen, am 10. Mai, bei Temperaturen knapp unter 30° C in Oberbayern und in Tirol, haben wir deshalb die Segwaysommersaison eröffnet und die Teststrecke befahren. Wie schon öfters startete das kleine Segwayteam (diesmal ohne die Hunde, die im Winter in die ewigen Jagdgründe eingegangen sind) an der Mautstation der Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn. Nach 800 m gefahrenem Höhenunterschied war eine Akkustandsanzeige auf "Null". Beide Segways wurden abgestellt, obwohl derjenige mit den besseren Akkus noch 2 Strich anzeigte und es wohl bis zum Gipfel geschafft hätte. Die letzten 200 Höhenmeter wurden in ½ Stunde auf anstrengendste Weise — denn der Schweiss lief in Strömen — zu Fuss überwunden. Es war wahrscheinlich die hohe Temperatur die Ursache, dass wir oben fast allein waren, obwohl sehr viele Autofahrer zum Alpenhaus auf 1670 m üNN hinaufgefahren waren, das wenige Tage zuvor wieder eröffnet worden war. Die Seilbahn zum Gipfel war noch nicht in Betrieb, und auch das Lokal Gipfelhaus war geschlossen. Nach 1½ Stunden Aufenthalt da oben ging es dann auf die Abfahrt, von der hier folgendes Bild eine Anschauung gibt:
Auf der Panoramastrasse bei ca. 1650 m, wenige Meter unter dem Alpenhaus. Blick nach SW<br />über den Pass Thurn in die Venedigergruppe. Halbrechts höchster Gipfel: Grossvenediger<br />(3665 m).
Auf der Panoramastrasse bei ca. 1650 m, wenige Meter unter dem Alpenhaus. Blick nach SW
über den Pass Thurn in die Venedigergruppe. Halbrechts höchster Gipfel: Grossvenediger
(3665 m).
Wie man sieht, war die Luft da oben für die Jahreszeit ungewöhnlich klar, und wir hatten als Bescherung deshalb nach der Tour den ersten Sonnenbrand dieses Jahres. Inzwischen hatten wir schon wieder für ein paar Tage (die "Eisheiligen") einen Wintereinbruch; wir hoffen aber, dass der Sommer noch einmal zurückkommt und Gelegenheit zu weiteren schönen Gebirgsfahrten gibt.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 05.08.2012 20:07
von Wendelstein
Es war wieder einmal eine Fahrt aufs Kitzbühler Horn notwendig: 81739-seg hatte seinen i2 bisher noch nicht im Hochgebirge ausgetestet, und Wendelstein wollte einen kürzlich gekauften alten Akku auf Hochgebirgstauglichkeit erproben. Am letzten Donnerstag wurde bei hochsommerlichen Bedingungen, bei Temperatur durchwegs > +25°C, an der Mautstelle der Panoramastrasse (1000 m üNN) um ½12 Uhr gestartet. Vorsichtshalber wurde noch 1 Paar Reserveakkus mitgeschleppt; die Nutzlast der Segways betrug jeweils etwa 80 kg. Die Fahrt verlief glatt und schnell, die Reserveakkus konnten im Rucksack bleiben. Wir waren an diesem Tag nicht allein: Am Alpenhaus auf 1670 m bestand schon Parkplatznot; oberhalb vom Alpenhaus waren sehr, sehr viele Fussgänger in Richtung Gipfel unterwegs. Schon 100 m unter dem Gipfel dann der erste spektakuläre Aussichtspunkt:
An der vorletzten Kehre auf 1880 m: Blick nach NW zum Wilden Kaiser. Im linken Teil des<br />Hintergrunds: Scheffauer 2111 m, Treffauer 2304 m, Ellmauer Halt 2344 m. Höchster Punkt<br />im rechten Bildteil: Ackerlspitze 2329 m, ganz rechts Maukspitze 2231 m. Unten das Tal<br />von St. Johann i.T. nach Söll.
An der vorletzten Kehre auf 1880 m: Blick nach NW zum Wilden Kaiser. Im linken Teil des
Hintergrunds: Scheffauer 2111 m, Treffauer 2304 m, Ellmauer Halt 2344 m. Höchster Punkt
im rechten Bildteil: Ackerlspitze 2329 m, ganz rechts Maukspitze 2231 m. Unten das Tal
von St. Johann i.T. nach Söll.
Nach 35 Minuten wurde das Ende der Strasse auf 1990 m, wenige Meter unter dem Gipfel, erreicht. (Für „Flachländer“ zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die gleiche Höhendifferenz ca. 3 Stunden.) Bei der Fahrstrecke von ca. 8 km ergibt das eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rd. 14 km/h. Die Restladung betrug auf beiden Segways 1 Strich, womit wir sehr zufrieden waren: Hochgebirgstauglichkeitstest bestanden. Im wunderschönen und sehr gepflegten Lokal Gipfelhaus wurde eingekehrt; trotz der vielen Besucher fanden wir noch ein schönes Plätzchen auf der Terrasse.
81739-seg und Wendelstein vor der windgeschützten Terrasse des Lokals Gipfelhaus.<br />Markanter Gipfel im Hintergrund rechts: Mahdstein 2063 m.
81739-seg und Wendelstein vor der windgeschützten Terrasse des Lokals Gipfelhaus.
Markanter Gipfel im Hintergrund rechts: Mahdstein 2063 m.
Auf der Abfahrt wurde fleissig fotografiert; leider war es sehr diesig und bewölkt, so dass die Fernsicht schlecht und die Fotoausbeute nicht bedeutend war. Trotzdem hier noch ein Foto:
Unterhalb vom Alpenhaus. Blick nach W ins Tal von Kirchberg-Brixen-Hopfgarten mit dem<br />Schwarzsee. Links von der Bildmitte über dem Pfosten: Hohe Salve 1828 m. Links unten<br />Mittelstation, von der die beiden Seilbahnen zum Alpenhaus und zum Gipfel abgehen.
Unterhalb vom Alpenhaus. Blick nach W ins Tal von Kirchberg-Brixen-Hopfgarten mit dem
Schwarzsee. Links von der Bildmitte über dem Pfosten: Hohe Salve 1828 m. Links unten
Mittelstation, von der die beiden Seilbahnen zum Alpenhaus und zum Gipfel abgehen.
Gegen 4 Uhr waren wir wieder am Auto; es wurden 4 Strich angezeigt. Auf der Rückfahrt wurde in Kössen Station gemacht, wo zunächst die Akkus gewechselt wurden. Mit vollen Akkus ging es dann Richtung Frankenalm und darüber hinauf in Richtung Taubensee, soweit der Weg befahrbar war. Auf der Abfahrt wurde auf der Mühlbergalm, noch ca. 200 m über Kössen, eingekehrt und die Jause eingenommen. Es wurde beschlossen, hier recht bald noch einmal herzukommen. Für alle Segwayer, die im Urlaub evtl. in die Nähe kommen, der Link zu diesem wunderschönen Ausflugsziel: http://www.lexolino.de/c,geographie_geb ... hlberg-alm. Gegen 8 Uhr waren wir wieder zu Hause.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 24.10.2012 10:12
von Wendelstein
Gestern Fahrt zum Test eines vor ein paar Tagen gekauften Akkus Bj. 2007: Das Wetter schien günstig, also auf zum Horn. Wie meist Start an der Mautstation der Panoramastrasse, an diesem Tag um 2 Uhr gerade oberhalb der dichten Wolkendecke. In einem Rucksack über dem Lenker hing ein Paar Reserveakkus, das ich immer dann gerne mitführe, wenn ich über die Kapazität eines Akkus noch nichts weiss. Die Auffahrt ging zunächst schnell vonstatten; am Alpenhaus war — sicherlich wegen des schönen Wetters — allergrösste Parkplatznot. Aber ca. 150 Höhenmeter unter dem Gipfel stand ein Wachmann und hat alle, die passieren wollten, aufgehalten, denn etwas weiter oben wurde gerade eine Szene einer TV-Serie namens Bergdoktor gedreht, und ein vorbeifahrender Segway war im Drehbuch nicht vorgesehen. Ich habe mich in der warmen Sonne ca. 40 Minuten mit dem Wachmann und mit wartenden Touristen unterhalten — es waren viele Fragen zum Thema Segway zu beantworten. Dann war Drehpause, und die Strecke wurde für ein paar Minuten freigegeben. Die restlichen Höhenmeter zum Gipfel waren in knapp 10 Minuten zurückgelegt, der neue alte Akku erwies sich als sehr leistungsfähig (immer noch 1 Strich in der Anzeige), und die Reserveakkus konnten im Rucksack bleiben. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast wurde wieder abgefahren; die Strecke war frei, denn der Dreh war sozusagen "im Kasten", so dass ich die Szene in Ruhe fotografieren konnte:
Auf 1900 m: Das Bergdoktor-Team über den Wolken im Tal von Ellmau-Scheffau.<br />Im Hintergrund die Wolken über dem Inntal.
Auf 1900 m: Das Bergdoktor-Team über den Wolken im Tal von Ellmau-Scheffau.
Im Hintergrund die Wolken über dem Inntal.
Über dem Tal von Kitzbühel hatten sich die Wolken inzwischen verzogen. Zurück an der Mautstation wurden wieder 5 Strich angezeigt, m.E. ein fehlerbehafteter Wert (deutlich zu hoch); jedenfalls war ich mit dem getesteten Akku voll zufrieden. Kennt jemand von den Segforumlesern den Bergdoktor, oder hat er gar schon einmal eine Folge gesehen?

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 24.10.2012 22:35
von Gawrisch
Eine traumhafte Aussicht. Da wäre ich gerne dabei gewesen. Ich muss unbedingt mal im Sommer dort hin fahren.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 24.10.2012 22:52
von ViperGTS
2013!

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 26.11.2012 18:14
von Wendelstein
Wir schreiben noch 2012! Die Sonne macht heuer im November Überstunden. Daher habe ich gestern die kleine Polly (momentan knapp 5 kg, 3½ Monate alt) erstmals am Kitzbühler Horn ausgeführt; sie lässt sich den Transport gern gefallen:
Auf 1880 m. Blick nach W ins Tal von Kirchberg, Westendorf, Brixen. Die Schneekanonen<br />haben rechts hinten ein schönes Muster hingezaubert.
Auf 1880 m. Blick nach W ins Tal von Kirchberg, Westendorf, Brixen. Die Schneekanonen
haben rechts hinten ein schönes Muster hingezaubert.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 10.05.2013 19:07
von Wendelstein
Höchste Zeit, dass in diesem Frühling 2013, der seinen Namen nicht verdient, das Wetter wenigstens für einen Tag, am 8. Mai, einigermassen akzeptabel wurde; denn ein Test von mehreren älteren Akkus war fällig. Bekanntlich gibt es weit und breit hierfür kaum eine bessere Möglichkeit als die Panoramastrasse aufs Kitzbühler Horn. Also auf zum Horn!

Mit grosser Ausrüstung starteten 81739-seg und Wendelstein mit ihren beiden i2 um 12 Uhr vom kleinen Parkplatz an der Bundesstrasse auf 730 m üNN, wo die Panoramastrasse beginnt. Die Akkus waren geladen; Gewichtsunterschiede wurden so mit Ballast ausgeglichen, dass beide eine Last von ca. 83 kg auf die Waage brachten (die im Auto mitgeführt worden war). Die Mautstrasse (Mautpflicht ab 1010 m) war noch nicht für den Publikumsverkehr geöffnet und das Lokal Alpenhaus auf 1670 m war noch geschlossen, so dass fast kein Verkehr auf der Strecke stattfand; ausser den zwei Segwayern, vielen Mountainbikern und ein paar Strassenpflegefahrzeugen war fast niemand unterwegs. So konnte flott und unbehindert gefahren werden. Nach 35 Minuten war im Gewölk auf 1830 m (160 m unter dem Gipfel) für den ersten Segway Schluss, der andere schaffte noch 30 Höhenmeter mehr:
Wendepunkt im Gewölk bei 1830 m. Im Hintergrund der Gipfel der Hohen Salve.
Wendepunkt im Gewölk bei 1830 m. Im Hintergrund der Gipfel der Hohen Salve.
Wir waren mit den Akkus insoweit sehr zufrieden. Bei einer Streckenlänge von rd. 9 km ergibt sich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von ca. 15 km/h, ganz schön flott. Die Abfahrt zog sich deutlich in die Länge, zum Teil auch bedingt durch Fotopausen:
81739-seg auf der Abfahrt, aufgenommen ca. 150 m unter dem Alpenhaus.<br />Blick auf die Kitzbühler Skimugel.
81739-seg auf der Abfahrt, aufgenommen ca. 150 m unter dem Alpenhaus.
Blick auf die Kitzbühler Skimugel.
Dieser prächtige Ahorn musste einfach fotografiert werden. Im Hintergrund, knapp links<br />von der Bildmitte, der Hahnenkamm mit der berüchtigten Streifabfahrt.
Dieser prächtige Ahorn musste einfach fotografiert werden. Im Hintergrund, knapp links
von der Bildmitte, der Hahnenkamm mit der berüchtigten Streifabfahrt.
Die zweite Auffahrt konnte daher nach dem Akkuwechsel erst gegen ½3 Uhr gestartet werden; das Wetter hatte sich inzwischen deutlich gebessert. Hier konnten wir nur ca. 1000 m bis zur Zwangsabschaltung überwinden; nicht schlecht, aber doch deutlich weniger als zuvor. Mit den auf der Abfahrt zurückgewonnenen 4 Strich Akkukapazität wurde im Tal die wunderschöne Strecke zum Kitzbühler Bauernhofmuseum erkundet (ca. 1 km abseits von unserer Hauptroute):
Knapp über dem Talgrund auf dem Radweg zum Bauernhofmuseum.<br />Im Hintergrund der Wilde Kaiser.
Knapp über dem Talgrund auf dem Radweg zum Bauernhofmuseum.
Im Hintergrund der Wilde Kaiser.
Wie sich herausstellte, sind so gewonnene 4 Strich nicht viel wert, realiter vielleicht 1 bis 2 Strich entsprechend; nicht zu vergleichen mit einer Aufladung über mehrere Stunden an der Steckdose. Na ja, die Anzeige der Restkapazität: Ein eigenes Kapitel, über das hier im Segforum schon oft diskutiert wurde. Wir nehmen das nicht so ernst und verlassen uns statt dessen auf die mit GPS-Empfänger und barometrischem Höhenmesser festgestellten Höhenunterschiede und Entfernungen. Gegen 5 Uhr starteten wir zur dritten und letzten Auffahrt des Tages; der eine schaffte knapp 1000 Höhenmeter, der andere brachte es auf 1150 m, Rekord für diesen Tag. Wie stets wurde auf der Abfahrt fleissig fotografiert, von welcher Ausbeute hier Beispiele folgen:
Wendelstein vor der Kulisse der Venedigergruppe. Aufnahmestandort: Alpenhaus
Wendelstein vor der Kulisse der Venedigergruppe. Aufnahmestandort: Alpenhaus
Noch so ein schöner Baum vor dem Wilden Kaiser. Links am Bildrand leider ein hässlicher<br />Steinbruch, der jedes Landschaftsfoto verhunzt und den die Gemeinde schnellstmöglich<br />schliessen und dann begrünen sollte.
Noch so ein schöner Baum vor dem Wilden Kaiser. Links am Bildrand leider ein hässlicher
Steinbruch, der jedes Landschaftsfoto verhunzt und den die Gemeinde schnellstmöglich
schliessen und dann begrünen sollte.
Schliesslich wurde gegen 7 Uhr unten im sehr schicken Lokal Vordergrub eingekehrt; der Abend war sommerlich warm, auf der gemütlichen Terrasse des Lokals konnte man die gewonnenen Ergebnisse diskutieren und die letzten Sonnenstrahlen geniessen. (Inzwischen suchen uns hier im Süden schon wieder die Eisheiligen heim!)

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 05.06.2013 10:16
von 81739-seg
Facebook-Seite Alpenhaus Kitzbüheler Horn
Facebook-Seite Alpenhaus Kitzbüheler Horn
Ob wir für die Reklame mal ein Freibier auf dem Berg bekommen? Bild aufgenommen auf der vorher beschriebenen Tour für den Akku-Test.

Siehe https://www.facebook.com/Alpenhaus.KitzbuehelerHorn

Über ein "Gefällt mir" freuen sich die Kollegen vom hohen Berg.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 08.08.2014 15:01
von Wendelstein
Die beiden SEGWAYTESTER aus München-Südost, 81739-seg und Wendelstein, waren wieder einmal auf der Teststrecke unterwegs, diesmal zu einem Test, der wahrscheinlich sehr viele Leser des Segforums interessieren dürfte: Die Rede ist von dem allerersten echten Leistungstest im Hochgebirge der neuen LION42-Akkus aus dem Hause Funke (siehe http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=4&t=9552).

Wir fuhren gestern (Donnerstag) früh bei leider ziemlich chaotischen Verkehrsverhältnissen (in einer Kolonne tausender Urlaubsreisender auf der Nord-Süd-Magistrale zum Felbertauerntunnel) nach Kitzbühel zu unserer Gebirgsteststrecke. Um ¾12 Uhr war es endlich so weit, dass wir vom Parkplatz unten an der Bundesstrasse auf 730 m üNN starten konnten. (Diese und alle folgenden gemessenen Höhenangaben sind hoffentlich sehr genau, denn es wurde erstmals ein Navigationsgerät verwendet, das neben dem GPS-Signal zugleich auch das Glonass-Signal verarbeitet.)
81739-seg kurz vor dem Start auf 730 m. Navianzeige unten eingeblendet.
81739-seg kurz vor dem Start auf 730 m. Navianzeige unten eingeblendet.
Die neuen Akkus waren in einem x2 eingebaut; der Reifendruck betrug, wie für den x2 empfohlen, 0,3 bar; die Nutzlast dieses Fahrzeugs (81739-seg) betrug an diesem Tag 84 kg (eine zuvor geeichte Badezimmerwaage hatten wir dabei). Wendelstein benutzte seinen i2 mit Standardakkus (Bj. 2009); Reifendruck 0,8 bar, Nutzlast 72 kg. Die Auffahrt verlief glatt, und nur am Alpenhaus herrschte hochsommerliches Verkehrsgetümmel und allergrösste Parkplatznot. Am Alpenhaus vorbei ging es etwas steiler weiter, zwischen sehr vielen Fussgängern, die zum Gipfel und zu den anderen Attraktionen dieser Gegend (u.a. neuerdings Kinder-Klettersteigübungsanlagen) strebten.

Kurz unter dem Hauptgipfel, auf 1880 m, machten wir zu Fuss einen kleinen Abstecher zu einem Nebengipfel, wo gerade das Team von Servus-TV den Actionteil des Wetterberichts für die Abendaussendung drehte; es wurde vereinbart, dass das Servusteam gelegentlich einmal so einen Wetterbericht mit Einbeziehung eines Segway erstellt. Zurück am Segway musste natürlich ein Erinnerungsfoto mit dem prominenten Meteorologen Sebastian Weber geschossen werden:
Auf 1880 m: 81739-seg mit dem allen Servus-TV-Zuschauern bestens bekannten<br />Meteorologen Sebastian Weber. Im Gewölk im Hintergrund: Wilder Kaiser.
Auf 1880 m: 81739-seg mit dem allen Servus-TV-Zuschauern bestens bekannten
Meteorologen Sebastian Weber. Im Gewölk im Hintergrund: Wilder Kaiser.
Noch ein paar Meter ging es auf den Segways zusammen weiter, dann musste Wendelstein mit dem i2 passen: Der Segway weigerte sich 60 Höhenmeter unter dem Gipfel weiterzufahren. 81739-seg konnte seine Fahrt auf dem x2 fortsetzen und gelangte mühelos nach 10,4 km Fahrstrecke zum Ende der Strasse auf 1990 m, wo immer noch 1 Strich in der Anzeige war. Wir schätzten, dass es mit diesen tollen neuen Akkus wohl möglich gewesen wäre, noch weitere 150 Höhenmeter hinaufzukommen, zu insgesamt ca. 1400 m Vertikaldistanz. Wendelstein hat sich spontan entschlossen, auch diese Akkus zu bestellen; sie geben ihm die dringend benötigte Reserve, die er auf langen Auffahrten manchmal vermisst hat:
Ende der Strasse auf 1990 m. Leider sehr diesig; im Hintergrund rechts der horizontale<br />Gipfel des Wildseeloder (2119 m).
Ende der Strasse auf 1990 m. Leider sehr diesig; im Hintergrund rechts der horizontale
Gipfel des Wildseeloder (2119 m).
Nach kurzer Mittagsrast im Lokal Gipfelhaus wurde abgefahren; dass das Abfahren mit dem x2 auf einer steilen asphaltierten Strasse eine Qual ist, durfte 81739-seg zu seinem Leidwesen erfahren; das ist bei den neuen Akkus nicht anders als bisher. (SEGWAYSCHRAUBER: Schafft hier bitte endlich Abhilfe; programmiert den x2 um). Wir wollten das schöne Wetter noch nutzen und sind mit dem Wagen ins Kössener Tal gefahren, wo wir um 20 Minuten nach 4 Uhr mit frischen Akkus (alte Standardakkus) von der Gemarkung Wohlmuting auf 630 m üNN in Richtung zur Straubinger Hütte (1551 m) starteten. Die Forststrasse ist nach den katastrophalen Schäden durch das Frühjahrshochwasser 2013 wiederhergestellt, tadellos, stellenweise in der Breite einer Autobahn, keine Schlaglöcher, allerdings durchgehend recht loser Schotter. Mit den weichen Reifen des x2 ist die Befahrung sehr angenehm, mit dem i2 geht es etwas holpriger. Ca. 50 Höhenmeter unter dem Ziel gab der x2 auf; der i2 hatte noch 1 Strich in der Anzeige. Hier haben wir so eine Strecke, wo man die neuen Akkus wirklich braucht. In Anbetracht der Tageszeit sind wir nicht mehr zu Fuss zur Straubinger Hütte weitergegangen, sondern sofort abgefahren. Um ½7 waren die Segways wieder verstaut.

Die Heimfahrt verlief ohne Verkehrsstörungen normal und schnell, so dass wir nach diesem langen Tourentag so rechtzeitig zuhause ankamen, dass wir den Wetterbericht von Sebastian Weber auf Servus-TV um 8 Minuten nach 8 Uhr gerade noch sehen konnten.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 08.08.2014 17:29
von 81739-seg
Danke an Wendelstein für den ausführlichen Bericht. Der Tag hat viel Spaß gemacht!
Siehe auch den Bericht bei den Segway-Schraubern: *** X2 mit LION42-Akkus schlägt am Berg i2 mit normalen Akkus ***

Ein ANGEBOT für Touranbieter im Umkreis von ca. 100 km von München:
Wenn Touranbieter in Bayern mal einen Test mit den starken Akkus auf eigener Strecke mit eigenem Segway machen möchten, so komme ich mal mit einem Satz LION42-Akkus vorbei, wenn wir dafür kostenlos an einer attraktiven Tour teilnehmen können und später die Akkus über uns bestellt werden.
Längere Anreisen nach Vereinbarung, z.B. gegen zusätzliche Tourgutscheine.
PN genügt!
Gruß 81739-seg

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 08.08.2014 17:48
von funky-move.de
Ganz toll geschriebener Bericht - hat beim Lesen den Entschluss hervorgerufen, dass wir da unbedingt mal mitfahren wollen... ;-)

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 08.08.2014 20:11
von spiagei
Super Artikel. Schade das alle meine Segwayakkus neu sind und die Seggis noch Garantie haben, sonst würde ich mir die neuen Akkus wohl auch holen,.....

hmm vielleicht kaufe ich mir einfach einen gebrauchten I2 und dann die Akkus..... :mrgreen:

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 22.08.2014 00:20
von Wendelstein
Der Sommer in Bayern und Tirol fiel heuer auf Sonntag, den 17. August. Alle Bayern und noch einige andere Völkerstämme waren unterwegs nach Süden, um die womöglich letzten Sonnenstrahlen in der Höhe zu geniessen. Auch Wendelstein hielt es nicht zuhause, und er reihte sich in die Kolonnen Richtung Alpen ein. Es galt, die einige Tage zuvor nicht ganz vollendete Tour zur Straubinger Hütte, über die weiter oben berichtet wurde, nun mit den neuen LION42-Akkus zu versuchen. Endlich, viel zu spät, nämlich erst am frühen Nachmittag, war die Ausgangsstelle für die Auffahrt in der Gemarkung Wohlmuting erreicht. Der Reifendruck im x2 wurde wie empfohlen auf 0,3 bar eingestellt; die Nutzlast (Wendelstein mit Ausrüstung + Sheltie Polly) betrug an diesem Tag schätzungsweise 82 kg. Die Auffahrt verlief dann aber glatt, das Wetter war perfekt, und nach ca. 1 Stunde wurde der höchste Punkt dieses Tages, ein kleiner Sattel auf ca. 1580 m, knapp oberhalb der Hütte, erreicht. In der Anzeige des Infokey waren noch 2 Striche zu sehen, also eine beruhigende Reserve für die Rückfahrt. Rückschau von dieser Stelle nach S:
Am höchsten Punkt der Zufahrtsstrecke auf 1580 m, Blick nach S. Höchster Gipfel im<br />Hintergrund links: Grossvenediger, 3665 m; Bildmitte: Kitzbühler Horn, 1996 m.
Am höchsten Punkt der Zufahrtsstrecke auf 1580 m, Blick nach S. Höchster Gipfel im
Hintergrund links: Grossvenediger, 3665 m; Bildmitte: Kitzbühler Horn, 1996 m.
Noch wenige Meter abwärts, und man ist bei der Häusergruppe der Eggenalm mit der Straubinger Hütte:
An der Straubinger Hütte auf ca. 1560 m, Blick nach W und NW. Im Hintergrund links:<br />Spitzstein, 1600 m; Bildmitte: Geigelstein, 1808 m.
An der Straubinger Hütte auf ca. 1560 m, Blick nach W und NW. Im Hintergrund links:
Spitzstein, 1600 m; Bildmitte: Geigelstein, 1808 m.
Die vor einigen Jahren neuerbaute Hütte ist um diese Jahreszeit voll bewirtschaftet, und Wendelstein genoss bei absoluter Windstille die Ruhe und die Aussicht nach S, W und N bei Weissbier und hervorragendem Apfelstrudel. Es waren wenige Gäste da, nur einige Mountainbiker und ganz wenige Wanderer; es war wohl das allererstemal, dass hier ein Segway gesichtet wurde. Ich habe den interessierten Fragestellern gegenüber angedeutet, dass ab jetzt, wo es die leistungsfähigeren Akkus aus dem Hause Funke gibt, hier oben vielleicht vermehrt Segways auftauchen werden. So verging die Zeit, und der ursprünglich geplante Aufstieg auf den Hausberg, das Fellhorn (1765 m), laut Wegweiser ein Spaziergang von einer ¾ Stunde, musste ausfallen. Nach langer Rast musste ich mich doch zur Abfahrt entschliessen; Polly durfte zu ihrer grossen Freude den grössten Teil der gut 10 km langen Abfahrt laufen.

Inzwischen hat uns das feuchtkalte Wetter des Sommers 2014 wieder fest im Griff, und auch unser Meteorologe Sebastian Weber vom Servus-TV hat uns am Abend keine Hoffnung auf baldige und nachhaltige Besserung machen können. Wendelstein hofft jetzt wenigstens auf einen schönen und sonnigen Herbst, und dass die Zeit für Glühwein und Bratäpfel noch auf sich warten lässt.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 02.10.2017 11:08
von Wendelstein
Wendelstein, der Segwaytester aus Oberbayern, konnte kürzlich erstmals die neuen UltrahighCapacity-Akkus, eine Entwicklung des Teams rund um die tüchtigen Segwayschrauber (siehe https://www.segforum.de/viewtopic.php?f ... 413#p36461), an seinen x2 montieren. Es erschien sinnvoll, erst einmal auf einer bekannten Hochgebirgsstrecke eine Testfahrt zu machen, ehe es hinausgeht in unbekannte Gefilde. Daher wieder einmal aufs Kitzbühler Horn. Am letzten Donnerstagmorgen wurde vor München gestartet, und um 10:15 Uhr stand der Segway startbereit auf dem kleinen Parkplatz an der Bundesstrasse am Beginn der Bergstrecke aufs Horn auf 720 m üNN. Die Nutzlast wurde noch kurz geprüft: Wendelstein und Rucksack 75 kg; der Reifendruck wie immer ca. 0,3 bar, und dann ging’s los.

Die Auffahrt verlief glatt, die Akkus hatten keine Mucken, der Segway trug seinen Fahrer flott bergauf, und nach 35 Minuten wurde das Alpenhaus auf 1670 m passiert. Viele Fussgänger, alte wie junge, strebten von hier die letzten gut 300 m hinauf zum Gipfel, vorbei an einem wunderbaren Alpenblumengarten und an neuerdings eingerichteten Kletterübungsanlagen für jüngere und für ältere Kinder; die Kitzbühler tun viel, um dem Nachwuchs die Gegend schmackhaft zu machen: Wer heute da oben seinen Spass hat, kauft sich in ein paar Jahren dort vielleicht einen Skipass. Eine kurze Steilstelle direkt hinter dem Alpenhaus, auf der Wendelstein bisher immer absteigen musste, wurde diesmal mühelos genommen, und nach weiteren 15 Minuten war das Ende der Strasse auf 1980 m erreicht. Insoweit war schon mal das Minimalziel erreicht. Eine kurze Rast und noch schnell ein Gipfelfoto:
Auf 1980 m. Blick nach O
Auf 1980 m. Blick nach O
Und dann wurde wieder abgefahren; die Abfahrt dauerte erwartungsgemäss etwas länger als die Auffahrt. Am Auto angekommen gab es keinen Aufenthalt; es wurde gewendet und sofort wieder hinaufgefahren. Nachdem Wendelstein Vertrauen zu seinen neuen Akkus gewonnen hatte, wurde jetzt stark nach vorne gedrückt; das Ergebnis: Schon nach 40 Minuten war der Gipfel diesmal erreicht. Inzwischen hatten sich die meisten Fussgänger da oben wieder verzogen und war die Temperatur auf angenehme Celsiusgrade gestiegen, es war meist wunderbar ruhig, und Wendelstein machte jetzt eine lange Gipfelrast mit Brotzeit und mit der Lektüre der Zeitung, nur manchmal gestört durch Leute, die es nicht lassen konnten, in ihr Handy hineinzuschreien, wie schön es doch hier oben wäre. Es könnte nur noch schöner sein, wenn solches Volk doch unten bliebe. Zu Wendelsteins Erstaunen tauchten plötzlich zwei Kraxler fast aus dem Off direkt vor ihm auf und stiegen über die Geländer, die den Gipfelbereich gegen die fast senkrechten Nordabstürze sichern, und gingen zum Gipfelkreuz; wie er erfuhr, gibt es seit einigen Jahren einen gut versicherten Klettersteig durch die Nordflanke des Horns; es ist also für jeden etwas geboten dort oben.

Um ½4 wurde es allmählich etwas kühler, und es wurde abgefahren. Am Auto angekommen, hatte der Segway immer noch eine Restkapazität; nach über 3½ Stunden auf dem Segway verspürte Wendelstein aber keine Lust auf eine weitere Auffahrt; sehr zufrieden mit den Erkenntnissen dieses Tages wurde heimgefahren und dabei in Gedanken schon dieser Bericht skizziert. Fazit: Endlich kann Wendelstein im Gebirge herumfahren, ohne jemals wieder Sorge haben zu müssen, wegen zu geringer Akkukapazität irgendwo in der Wildnis hängenzubleiben.

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 02.10.2017 13:44
von mathiegi
Vielen herzlichen Dank Wendelstein für deinen tollen Bericht.

Wir freuen uns ganz toll dass du nun, sofern dich allfällige Naturgewalten nicht zu einem Halt/Abbruch zwingen, nun sorgenlos die Berge hoch- und runtergleiten kannst bis die Beine schmerzen ;-)

Allzeit gute, sichere Fahrt und viele tolle Erlebnisse!

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 20.10.2017 09:56
von Gawrisch
Wow, 2,5 km Höhe und dann noch 3,5 Stunden Akku-Restkapazität ? Das ist wirklich extrem bemerkenswert. da wäre ich auch gerne dabei gewesen. Wir kommen dich mal besuchen und dann kannst du uns das letzte Stück nach oben ziehen ;-)

Re: Auf der Teststrecke für den Gebirgssegway

Verfasst: 25.09.2018 11:47
von Eness1982
als Ladestand wurden am Ende der Abfahrt 3 Strich angezeigt; die Akkus sind übrigens ca. 2 Jahre alt.