Segway zum Rollstuhl umbauen

Barrierefrei gleiten. Segway-Rollstühle und Umbauten für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
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Aaronima
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Segway zum Rollstuhl umbauen

Beitrag von Aaronima »

Liebe Forengemeinde,

aufgrund einer Erkrankung bin ich auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen. Ich kann jedoch aufstehen und auch 20m gehen.
Auf der Rehacare 2014 bin ich einen Segway Wheelchair probegefahren und möchte nun, zusammen mit meinem Mann einen Eigenumbau vornehmen.
Zum einen, weil wir keine 17000€ ausgeben können, zum anderen, weil uns das Experiment interessiert und wir Spaß am tüfteln haben.

Aufgrund meiner Mobilität, kann der Umbau die gleichen Eigenschaften besitzen, wie bei gehenden Menschen. Er muss keine besonders aufwändige und gesicherte Parkvorrichtung fürs Umsetzen von Rollstuhl auf Segway haben.

Was sind die Rahmenbedingungen:

Das Segway...
1. soll mich im Wald und in der Stadt fortbewegen, meinen Radius erweitern und Spaß bringen! :D

2. es muss also auch in unwegsameren Gelände genügend Traktion haben. x2 oder i2 mit andere Bereifung?

3. Bodenfreiheit soll so groß wie möglich sein. x2 oder i2mit anderer Bereifung und Umsetzen der Akkus unter den Sitz?

4. Ich benötige eine sehr gute Sitzfederung, um Vibrationen und Stöße abzumildern, denke da an einen kleinen luftgefederten kleinen Gabelstablersitz.

5. Der Sitz soll ebenfalls etwas in Längsrichtung verschiebbar sein, damit ich bei steileren Anbfahrten den Schwerpunkt etwas nach hinten verlagern kann (leichtere Bremswirkung, der Unterschied in der Bremsleitung vom Stehen zum Sitzen ist schon gravierend)

6. gebrauchtes X2 oder i2 Segway. Die vorhandene Akkuleistung/Preis ist meines Erachtens nicht so relevant, da ich sowieso überlege, die Akkus unter den Sitz zu motieren. Dann hätte ich mehr Bodenfreiheit und die Akkus müssten wesentl. günstiger sein, als die orginal Akkus für 1000€/Stück . Außerdem könnte ich die Fahrleistung auch recht einfach verdoppeln.
(spricht etwas dagegen?

Vielleicht habt ihr ja Lust mich bei meinen Plänen zu unterstützen und mir etwas Feedback zu geben.
Ich freu mich auf jeden Fal auf dieses kleine private Projekt und hoffe, die gewonnenen Erkenntnisse dann allen zugänglich zu machen, so dass auch Menschen mit einem kleineren Geldbeutel ggfs. ihre Mobilitätstträume erfüllen können.

Herzliche Grüße
Anja
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spiagei
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Beitrag von spiagei »

Aaronima hat geschrieben: Was sind die Rahmenbedingungen:

Das Segway...
1. soll mich im Wald und in der Stadt fortbewegen, meinen Radius erweitern und Spaß bringen! :D

2. es muss also auch in unwegsameren Gelände genügend Traktion haben. x2 oder i2 mit andere Bereifung?

3. Bodenfreiheit soll so groß wie möglich sein. x2 oder i2mit anderer Bereifung und Umsetzen der Akkus unter den Sitz?

4. Ich benötige eine sehr gute Sitzfederung, um Vibrationen und Stöße abzumildern, denke da an einen kleinen luftgefederten kleinen Gabelstablersitz.

5. Der Sitz soll ebenfalls etwas in Längsrichtung verschiebbar sein, damit ich bei steileren Anbfahrten den Schwerpunkt etwas nach hinten verlagern kann (leichtere Bremswirkung, der Unterschied in der Bremsleitung vom Stehen zum Sitzen ist schon gravierend)

6. gebrauchtes X2 oder i2 Segway. Die vorhandene Akkuleistung/Preis ist meines Erachtens nicht so relevant, da ich sowieso überlege, die Akkus unter den Sitz zu motieren. Dann hätte ich mehr Bodenfreiheit und die Akkus müssten wesentl. günstiger sein, als die orginal Akkus für 1000€/Stück . Außerdem könnte ich die Fahrleistung auch recht einfach verdoppeln.
(spricht etwas dagegen?

Hallo Anja,

so einfach ist das vermutlich nicht.
1. das macht der Segwayrolli auf alle Fälle. Ein bekannter fährt damit auch auf Almen.
2. empfehle I2 mit Geländereifen, evtl auch mit 10 Zoll Felgen. X2 ist halt nochmal um 20 cm breiter und da kommt man nicht durch jede Tür durch.
3. Eine Umsetzung des Akkus unter den Sitz wird meines Erachtens nicht funktionieren,(wasserdichtigkeit der Base) ist aber auch wirklich nicht nötig.
4. das wäre eine interessante Alternative.
5. Schau dir mal den Addseat an, der hat ebenfalls sowas
6. Du kannst an einen Segway nur Segway Akkus anschließen. Diese gibt es mittlerweile auch von verschiedenen Firmen. LION42 z.B. Oder beim Apache gibt es den S2 Powerakku mit doppelter Reichweite.....(denke aber der kostet dann auch das doppelte)

Was du auch bedenken solltest, wenn du in der Stadt damit fahren willst mußt du damit zum TÜV und alles eintragen lassen. Empfehle daher eher einen gebrauchten Segway und einen Aufsatz wir der Apache (ab 5000 €) oder den Mobility Cube (ab 4200 €)

Ansonsten viel Spaß beim Tüfteln und bitte um Bericht wenn dein Konzept funktioniert.

lg Stefan
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Aaronima
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Beitrag von Aaronima »

hallo stefan,

danke für deine kommentare und anregungen

Was du auch bedenken solltest, wenn du in der Stadt damit fahren willst mußt du damit zum TÜV und alles eintragen lassen. Empfehle daher eher einen gebrauchten Segway und einen Aufsatz wir der Apache (ab 5000 €) oder den Mobility Cube (ab 4200 €)

das blöde an den anderen konzepten ist, dass ich dann wahrscheinlich nochmal genausoviel geld in die modifikation des rollis stecken muss, damit er mir persönlich passt... ich benötige bei meiner erkrankung einige sonderelemente (luftfederung, andere sitzhöhe,...) der addseat würde mir am besten passen, aber viel zu teuer- 19000€.

Du kannst an einen Segway nur Segway Akkus anschließen. Diese gibt es mittlerweile auch von verschiedenen Firmen. LION42 z.B. Oder beim Apache gibt es den S2 Powerakku mit doppelter Reichweite.....(denke aber der kostet dann auch das doppelte) danke, das wusste ich nicht. tss, ist das ausgefuchst... kannst du mir sagen, wo das problem ist?

Grüße
anja
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo Anja

Mir scheint, dass Dir die Bodenfreiheit und Reichweite wichtig sind.
Bitte kläre zuerst ab, ob eventuell ein x2 für Dich im Ruhrgebiet zugelassen werden kann. Dessen Bodenfreiheit ist legal etwas grösser.
(Die x2-Software korrigiert und begrenzt die mögliche Höchtgeschwindigkeit auf wiederum 20 km/h wie beim i2)

Oliver von "behindert-barrierefrei.de" hat kürzlich den Powerakku vorgestellt.
Leider wollte er nicht sagen, ob auf den Original-Segway-Akku dabei verzichtet wird, (oder ich habs nicht gelesen). Aber Du warst sicher an der Messe und konntest Dich informieren.

Der Originalakku schränkt natürlich die Bodenfreiheit ein, Weglassen können wäre natürlich hilfreich; dazu später mehr.
Der "Lion42" baut minim korpulenter und benötigt in Grenzsituationen auch leicht mehr Bodenfreiheit.

Ich befürchte mal, dass Du leider nur einen i2 mit Maximalbreite 700mm im Ruhrgebiet zulassen darfst.
Zur Auswahl stehen dann die Originalbereifung 100/65R14; die Ersatzbereifung 80/80R14, oder einzelne 10 Zoll-Bereifungen z.B. von Axperts.de.
Alle haben den Vorteil, dass Du die i2-Fender weiter verwenden kannst. Die Bodenfreiheit wird dabei aber nicht erhöht.
Verlockend sind natürlich die 10 Zoll-Bereifungen, weil so bei reduziertem Reifendruck ein Optimum an Bequemlichkeit im Gelände möglich ist. Ich war wirklich begeistert!
Die Krux an der Sache: Gerade im Gelände benötigt man gleichzeitig auch Bodenfreiheit! Bei niedrigem Reifendruck ist der aber nicht gegeben, im Gegenteil!
Das zeigt sich besonders bei Talfahrt, wenn man ein Hindernis wie z.B. einen Stein mittig überfahren will; da schlägt der hintere Akku plötzlich unsanft auf und ein Sturz droht.

Gerne zeige ich Alternativen auf i2-Kunststofffelgen, welche in der DE-Stvzo oder Ruhrgebiet-MOBHV leider noch nicht vermerkt sind. :auaaua: Leider sind auch die i2-Fender nicht passend gefertigt..... : :-(

- Schmalspur-Variante: Du verwendest Reifen mit der Dimension 100/90R65: Sie geben mehr Bodenfreiheit bei gleicher Fahrzeugbreite
- Fetter: Du gehst gleich auf 150/70R14
Hinweise unter: http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=4&t=3733
Die Variante 150/70R14 kann gerade noch mit der Originalen Spurbreite gefahren werden. Darüber sind aber spätestens Spurverbreiterungen oder die Felgen-Umkehr Innen< >Aussen notwendig, um die programmierte Lenkerabstimmung annähernd zu treffen.

Auch ein normalbereiftes i2 ist geländetauglich! Statt Originalreifen auch mit handelsüblichen Alternativen in 80/80R14.
Die Bodenfreiheit ist grösser als erwartet, sofern man das Hindernis GLEICH mit einem Rad überfährt, statt es in die Mitte unter die Akkus zu nehmen!

Ich bin sehr gespannt, wie Dein individueller Eigenbau aussehen wird!

Grüsse vom Chrigel
Aaronima
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Beitrag von Aaronima »

danke sehr!
ja, bodefreiheit ist mir wichtig, da ich hierbei das größte sturzpotential sehe und ich nur sehr ungern stürzen möchte ;)
geschwindigkeit wiederum ist mir völlig egal, 12 kmh würden mir absolut reichen. das wäre ja schon doppelt so schnell, wie jetzt mit meinem e-rolli.

ist es denn grundsätzlich möglich, andere akkus anzuschließen, kann man das "steuergehäuse" öffnen?
zur zulassung mache ich mir momentan noch keine gedanken, da das gerät sowieso eher in der natur genutzt würde und beim rolli fahren die zulassung des segs meines wissens wegfallen würde. vielleicht sehe ich das aber auch zu locker- ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

lg
anja
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spiagei
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Beitrag von spiagei »

Aber 20 km/h wäre dann noch schneller :mrgreen:

Auch Segway Rollstühle müssen beim TÜV zugelassen werden. Und auch wenn du in der Natur fährst, ab und zu mußt du eine Strasse überqueren und dafür brauchst du eine Zulassung.

lg Stefan
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hartmetall
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Beitrag von hartmetall »

Hallo, bist du weiter gekommen mit deinem Umbau? Das teuerste ist der Segway, beim einfachsten Sitzumbau muß man etwa 300 Euro invstieren. Je nach Ausstattung kann man auch viel ausgeben. Ich wohne im Wald und benutze den Segway auch genau dafür ist sehr sinnvoll. Viel Spaß LG
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spiagei
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Beitrag von spiagei »

Kannst du kurz erklären, wie du für 300€ einen Sitz auf das Segway baust? :-??
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hartmetall
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Beitrag von hartmetall »

Klar, beim X2 zb. Nimm eine Aluplatte 6mm (25€) über den Rahmen (von links nach rechts) befestigt mit 4 Rohrschellen (10€). Einen Traktorsitz (35€) (gibt sehr schöne). Lenker kürzen (selbst gekürzt aber zur Sicherheit einen Ersatzlenker geholt 170€) ist jetzt abnehmbar und verstellbar. 2 V2a Rohre unter die Platte zur Aktivierung beim raufsetzen. Da kann man auch mehr Geld investieren, wenn man will. Die Bodenfreiheit ist ausreichend, Bin auch schon aufgesetzt aber das größere Problem ist die fehlende Kraft wenn du außerhalb der Waldwege fährst. Ist aber trotzdem eine extreme Hilfe da man einiges sonst nicht machen könnte. Aber überall wird so ein Gewese darum gemacht so etwas umzubauen.... Kaufen umbauen und fahren. Wenn du nicht bauen kannst Google mal "Segseat"der Umbausatz kostet 650 Dollar und Mario ist sehr nett.Der Umbausatz von Segsolution liegt etwa bei 1200 $ und der von Segfree bei 3200 € der kommt aus Südafrika mit allem was du haben wolltest. Ich hoffe ich konnte helfen....LG
81739-seg
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Registriert: 18.07.2007 19:19
Wohnort: München-Waldperlach (81739)

Beitrag von 81739-seg »

Hallo,
mich würde mal ein Bild von so einem preiswerten Umbau interessieren.
Ist das möglich?
Gruß 81739-seg
alpha88
Beiträge: 13
Registriert: 23.11.2015 17:11

Beitrag von alpha88 »

Hallo, hier noch ein Tipp zum Rollstuhlumbau, ich habe so etwas auch vor und diese Seite gefunden.
Einfach mal reinschaun ist interessant.

http://suigenerisseat.com/
alpha88
Beiträge: 13
Registriert: 23.11.2015 17:11

Beitrag von alpha88 »

Hallo 81739-seg,
geh´ mal zu youtube und gebe Blumil ein, der Umbau ist
mit relativ wenig Geld um zu setzen. Ich habe mir einen
gebrauchten und geprüften x2 besorgt, den ich Anfang
nächsten Jahres umbauen werde.
LG alpha88
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