NiMh Akkus mit neuen Zellen versehen, Gehäuse ?

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i1672004
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NiMh Akkus mit neuen Zellen versehen, Gehäuse ?

Beitrag von i1672004 »

Hallo,

gibt es einen Anbieter, der bei Segway Akkus das Gehäuse so öffnet und wieder verschliesst, dass man keinen weichen Gummibepp sieht ? Ich habe schon ein paar Akkus mit neuen Zellen versehen lassen und jedesmal kam der Akku so zurück dass er rundherum aufgesägt war und danach mit so einem Weichbleibenden Kunststoff (Schwarz) verschlossen wurde.
Diesmal kamen die Akkus zurück ohne diese Spuren. Man sieht zwar eine Art Wurst an 3 Seiten, die hat aber genau die gleiche Farbe und Härte wie der Kunststoff des Akkus und ich könnte schwören, dass der Akku vorher schon genau so aussah.
Hat jemand schonmal sowas gehabt ?
X19fred
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Beitrag von X19fred »

Die Bastler sägen oder brechen die Akkus auf und kleben sie mit z.B.: Windschutzscheiben-Kleber wieder zusammen.
Die Profis haben ein Ultraschall oder Laser-Schweißgerät!
angenehmes schweben wünscht
Alfred
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo Alfred

So vereinfacht kann man Bastler- und Profilösungen natürlich auch darstellen. :lol:
Die angesprochenen Profi-Schweissverfahren lassen sich aber leider (meines Wissens) nur bei Neuteilen anwenden, wo die Gehäuse-Schweissflächen entsprechend vorbereitet sind: glatt und mit einer verlierbaren Material-Raupe versehen, welche nach der Verschweissung möglicherweise leicht herausquillt.

Hier geht es um einmal geöffnete Akkugehäuse, wo dieses, für die Schweissung vorgesehene Material bereits fehlt oder unregelmässig weggebrochen ist.
Für eine Neuverschweissung mit Ultraschall müssten die Oberflächen also wieder entsprechend bearbeitet werden, was auch mit Materialverlust verbunden ist.
Eine andere Möglichkeit der dichten Neuverschweissung von "Alt-Gehäuse-Teilen" wäre natürlich sehr spannend!
Die originalen Schweissnähte verlaufen ungefähr der grünen Linie nach diesem Foto:
Dichtungszonen.JPG
Eher unproblematisch nachzuschweissen sind Seiten- und Frontnähte.
Schwieriger sind aber:
- schmale Naht hinten (über den Lüftungsschlitzen)
- interne (undichte, kaum wichtige) Parallelnaht vorne zwischen Frontpufferzone und dem eigentlichen Akkuraum
- aber besonders: Schweissnaht um die beiden Akkuschrauben links und rechts!!

Hier sehe ich eine ganz besondere Gefahr für Wassereintritt, wenn alle anderen Schweissnähte und die Steckeröffnung selbst als "wasserdicht" erscheinen!
Sowohl eine Reparatur-Schweissung als auch -Klebung ist an dieser verdeckten Stelle schwierig.
Regenwasser kann zwischen Base und Akkudeckel sogar an einer dichten Steckeröffnung vorbeifliessen, wird sich aber beim Befestigungszapfen der Base hinunter in das Akkugehäuse einen Weg suchen und finden.

Von der Bastlerlösung mit irgenwelcher "Klebt und Dichtet"-Pampe wurde im Forum schon viel gesprochen.
Sowohl im Baumarkt- und im (Halb-)Profibereich gibt es Produkte auf Silikon-, PU- oder anderer Basis.
Nur im Kleingedruckten findet man dann den Hinweis: "Nicht geeignet für problematische Kunststoffe wie PE, ....PTFE...."

Ich bekenne mich durchaus als Bastler-Schuldig, was die SIKA-Scheibendichtmasse auf 1K-PU-Basis betrifft:
Sie klebt zwar die Windschutzscheiben von den allermeisten unserer PKW und auch MAN-LKW (MAMS 2014 ;-) ) jahrelang dicht, aber das heisst nicht, dass sie auch auf Kunststoffen haftet:
Ohne Primer tut sie das nämlich nicht. Ich habe versuchsweise Primer verwendet und war erstmals bei all unseren Versuchen positiv überrascht.
Leider konnte oder wollte mir noch niemand die genaue Kunststoffbezeichnung nennen, welche für Segway-Akkugehäuse zur Anwendung kommt.
Dann könnten wir nämlich echte Experten befragen, welcher Klebestoff wirklich auch langfristig haftet!
(Was zwar widersprüchlich erscheint: Die eigentliche Klebewirkung wäre kaum bedeutend, weil der Akkudeckel mechanisch nicht belastet ist. Die Haftwirkung auf dem "problematischen Kunststoff" ist aber entscheidend, dass eine optisch intakte Naht auch wirklich Dicht ist!)

Für kurze Zeit kleistert jede Pampe das Gehäuse irgendwie zu. Nach einigen Monaten löst sie sich aber von der Oberfläche und bildet nur noch mechanische Dichtwirkung. Durch Kapillarwirkung saugt aber eine solche "undichte Dichtung" erstaunlich viel Wasser in ein Akkugehäuse.

Ich bitte alle Kunststoffexperten um eine möglichst genaue Materialbezeichnung der Segway-Akkugeäuse!
Nur so könnten wir bei Klebstoffexperten wirklich verlässliche Hinweise zur LANGzeit-Haftwirkung erhalten.

Grüsse vom Chrigel
i1672004
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Beitrag von i1672004 »

Aaaalso, ...
Das Myrakel mit der fehlenden sichtbaren Schweissnaht hat sich aufgeklärt.
Bedingt durch die Urlaubszeit wurde versehentlich der Akku ohne Zellentausch an mich zurückgeschickt, also auch ohne geöffnet worden zu sein.
Kein Wunder, dass man keine Spuren gesehen hat, ...

Was die Stabilität der Klebeverbindungen angeht, mir ist schon einmal ein Akku nach einem Zellentausch nach einiger Zeit während der Fahrt um ein Haar vom Segway gefallen. Die Klebeverbindung hatte sich unbemerkt rundherum gelöst, der Deckel war mit den Schrauben noch fest verbunden aber der schwere Rest hing nur noch an einem Faden. Der Effekt war bei beiden Akkus, aber Gott sei dank hat sich einer zuerst gelöst und der Segway eine Notabschaltung initiiert. Da hab ich's dann gemerkt.

Seitdem befestige ich die Akkus grundsätzlich nicht mehr mit den Originalschrauben, sondern mit langen Gewindestangen und einer riesigen Unterlegscheibe sowie Rundmutter die ich an die Gewindestange geklebt habe. Die hält den Akku nun sicher von unten und die Grossen Unterlegscheiben tragen das Gewicht der Akkus sicher und drücken die Klebenaht zusammen. Seitdem ist nichts mehr gewesen.
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo

Bei den LiFePo-Akkus sind die Klebestellen für den Deckel nicht tragend!
der Schraubenkopf trägt an einer Messingbüchse, welche rund 20mm im Hauptgehäuse eingelassen ist:
tragende Hülsen.JPG
(Schraube bei Normalmontage und zum Vergleich eine daneben angeklebte fürs Foto )
Ist die Konstruktion bei den NiMh-Akkugehäusen anders :?:

Grüsse vom Chrigel
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