Wie lagert man ein Akku ?

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Zockie
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Wie lagert man ein Akku ?

Beitrag von Zockie »

huhu ;-) , ... Frage eines Unwissenden :-?? : Wie lagere ich ein Akku? Wenn ich z.B ein 2. Ersatzakku habe, wie oder auch wie lange kann ich das Akku lagern ohne, dass es sich kaputt steht? Wenn ein Segway verpackt irgedwo auf Lager steht ist das Akku ja auch nicht am Strom. muss das Akku auch in den Wochen, wo man nicht fährt, immer am Strom sein?
Ich bekomme ja wenn alles gut geht zum Ende des Monats mein gebrauchtes Segway und hoffe, dass da ein Handbuch bei ist ...
Steht so etwas in dem Handbuch ? ... und ist es in deutsche Sprache ?

Fragen über Fragen ... ich möchte nichts falsch machen und aus Unwissenheit Schaden anrichten ...

Gruß aus Lübeck ... Rainer

... habe inzwischen die Segwaygebrauchsanweisung als pdf-datei gefunden. Aber wie ich ein Ersatzakku pflege bzw, am besten lagere erschließt sich mir daraus nicht.
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spiagei
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Beitrag von spiagei »

Hallo Rainer,

daüfr gibt es eine Anleitung wie man die Akkus im Winter lagert.

Also am besten über 15 Grad lagern und jedes Monat einmal aufladen. Entweder mit einem externen Ladegerät oder eben am Segway selbst.

Denke aber daran, ein Segway hat 2 Akkus. Wenn du also mit demGedanken spielst dir Ersatzakkus zu kaufen musst du mit mehr als 2000€ rechnen. Und bei einem externen Ladegerät mit ca 1000€.

lg Stefan
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Zockie
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Beitrag von Zockie »

Danke für die Antwort .

... gibt es von Segway ein externes Ladegerät? ... oder hat sich bei Euch ein Universal-Ladegerät als besonders geeignet erwiesen?

lG Rainer
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spiagei
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Beitrag von spiagei »

Hallo,

mit einem Universalladegerät ist es leider nicht getan.
Das Ladegrät von Segway kostet 1080 €. Damit kannst du 2 Akkus gleichzeitig laden.

Wenn du eines brauchst, PN an mich.

Lg Stefan
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SegFenn
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Beitrag von SegFenn »

Bezüglich Lade-Adapter gibt es hier im Forum immer mal wieder Speziallösungen, so lade ich z.B. meine Akkus über ein externes 82V-Schaltnetzteil. Da ich mit einem Strom von 3A lade geht dies auch ca. 5x schneller als beim Original, allerdings ist dieses Verfahren eher aus der Not heraus entstanden, da der interne Ladeadapter bei meinem Seg. defekt ist.

Diese o.g. Speziallösungen (aka Universalladegerät) sind m.E. aber eher was für echte Hardcore-Nerds, die eine ziemlich genaue Vorstellung davon haben, was sie da mit dem Akku veranstalten; das ist sicher nicht Jedermanns Sache (edit: Und auch Aspekte der Gewährleistung sollten ggf. dabei beachtet werden).

Mein Tipp: Wer technisch nicht vorbelastet ist und eine bequeme (aka idiotensichere) Lösung sucht, derjenige sollte tatsächlich auf die Originalprodukte der Fa. Segway zurückgreifen.
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spiagei
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Beitrag von spiagei »

Hallo Segfenn,

mit 3 A? Kommt mir etwas viel vor. Habe mal gelesen das der max Ladestrom 2,4 A sein sollte.
Aber das Seggi in einer Stunde aufladen.......das wäre was für uns Touranbieter :D
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Die 4 Zellen welche je parallel sind machen das locker mit.
Aber die Balancer sind zu schwach. Darum werden die Zellen driften.
Welche zu hoch, andere zu tief.

Darum hat der Schnelllader (SL01/02) ein Logik welche gehen Ende auf die nominalen 0.6A zurückschaltet und die Balancer arbeiten lässt.

Wenn man die Akkus direkt am Pluspol läd und nicht über den Ladepin, wird nicht balanciert und auch die Ladestandanzeige wird nicht aktualisiert.
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von SegFenn »

spiagei hat geschrieben:Hallo Segfenn,

mit 3 A? Kommt mir etwas viel vor. Habe mal gelesen das der max Ladestrom 2,4 A sein sollte.
Das alles ist für einen Fachmann kein Problem!

1) Die Fachliteratur ist sich einig, dass bei handelsüblichen Lithium-Zellen der Ladestrom 0,6 bis 1 C nicht übersteigen sollte. Dies wären bezogen auf unseren Segway-Akku zulässige Ladeströme im Bereich 3,12 ... 5,2A. Von einer SCHNELL-Ladung des Segway-Akkus würde man allgemeinhin frühestens dann sprechen, wenn der Ladestrom im Bereich 20A und mehr liegen würde - was nicht der Fall ist.

2) Entscheidend ist zunächst einmal, dass die Lithium-Zellen beim 3A-Ladevorgang nicht thermisch gestresst werden dürfen, was die Lebensdauer unnötig verringern würde. Ich achte so z.B. auf die Temperatur der Zellen, welche z.Zt. bei meiner Version mit einem kleinen Sensor recht genau ermittelt wird. Ein fast leerer Akku lädt mit 3,1A ca. 60% in 1 Std. und erwärmt sich dabei von 24°C auf weniger als 35°C; was weit im grünen Bereich ist.

3) Ich habe den Temperatursensor über eine Logik mit einem Relais verbunden. Ab einer Temp. vom 40°C wird das Relais geöffnet, ebenso öffnet das Relais ab einer Klemmenspannung von 81,7V - dies entspricht 3,55V / Zelle. Beide Schwellen sind einstellbar.

4) Mein Schaltnetztteil lädt mit einem konstanten Anfangsstrom von 3,1V welcher zum Ende hin reduziert wird. Es wird dabei ausschließlich nach dem anerkannten CCCV-Ladeverfahren geladen, welches auf Lithium abgestimmt ist.

5) Ebenfalls in der Fachwelt unbestritten: Der Lithium Akku altert umso schneller, je höher seine Zellenspannung ist (es ist u.a. zu vermeiden den Akku ständig geladen zu halten).
Da ich mit Beginn des Balancierens meinen Ladevorgang definitiv abbreche, endet dieser etwas FRÜHER als bei anderen hier besprochenen Ladeverfahren, was der Logik der geringeren Ladeschlußspannung folgend bei meiner Variante die Lebensdauer sogar ERHÖHT.

6) Das Ladeende mit Balancer-Begin füllt den Akku um 1 ... 3% weniger als stundenlang weiter Herumzubalancieren. Diese Differenz ist marginal, in der Reichweite ist die fehlende 0,1Ah nicht festzustellen. Aber auch der Orig.-Segway-Lader lädt die Akkus nicht zu 100% voll, sondern nur bis auf ca. 93% - sonst müsste sich zum Ende des Balancierens eine Akku-Klemmenspannung von fast 84V messen lassen, was NICHT der Fall ist!

Somit lade ich mit Ladestopp am Balancerbeginn etwa 91% (statt 93%) in die Zellen.

7) Ebenfalls vernachlässigbar ist die Zellendrift der Zellen untereinander, was ich nach zig-Lade/Entladevorgängen leicht an einem geöffneten AF-Akku nachweisen konnte: Der mit Restkapazität von 5,1Ah zugekaufte Akku hatte - geladen an einem Orig.-Segway-Ladekabel - zum Ende des Balancierens eine MAXIMALE Zellendrift von 8mV; gemessen mit einem 700,-€ DVM.
Nachdem ich mehrfach ausschließlich wie oben beschrieben geladen hatte, betrug nach EINEM JAHR die max. Zellendrift 10mV - hat also um gigantische 2 mV zugenommen.

Diese Werte wurden bei meinem Orig.-Segway-Akku (Rev. AF) ermittelt und sind natürlich keine Referenz für andere Akkus, zeigen aber, dass die tatsächliche Drift hier vertretbar gering ist und auch nicht sprunghaft auseinanderläuft, wie oft angenommen.

8) Trotz nahezu vernachlässigbare Zellendrift bestünde für Bedenkenträger immer noch die Möglichkeit, zwischenzeitlich dem Akku eine Zellenkur zu gönnen und diesen an einem Orig.-Seg. Schonzuladen mit anschließendem Dauerbalancieren...

9) Bei Bedarf ließe sich auch noch wesentlich tiefer in die Thematik einsteigen und jeder einzelne Punkt weiter präzisieren.

edit bzw. Zusatz zur Lagerungsfrage des TS: Bei Nichtbenutzung des Segways lagere ich die demontierten Akkus im Keller bei einem SOC von 50...60%. Damit erhöhe ich nicht nur den Wert meiner Akkus, vielmehr werde ich eine höhere Akku-Lebensdauer erwarten können, als sich diese bei Fahrzeugen einstellt, die Tag und Nacht an der Steckdose hängen!
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frane28
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Beitrag von frane28 »

segfenn@, was machst Du mit der anfallenden Wärme die von deinen Labor-Herdplatten kommt welche Du als Stromsenke einsetzt, Permanganatverbrauch oder Buttersäure bestimmen?

Mal ehrlich was nützt das ganze Geschreibsel dem Thread-Steller, er hat ja lediglich gefragt "Wie lagert man ein Akku?"
Segway i2 2.Gen Jahrgang 2011


Gruss Franz
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Beitrag von SegFenn »

frane28 hat geschrieben:segfenn@, was machst Du mit der anfallenden Wärme die von deinen Labor-Herdplatten kommt welche Du als Stromsenke einsetzt, Permanganatverbrauch oder Buttersäure bestimmen?
Wow. Hier zeigt sich erneut hochtechnischer Schweizer-Sachverstand.
frane28 hat geschrieben:Mal ehrlich was nützt das ganze Geschreibsel dem Thread-Steller, er hat ja lediglich gefragt "Wie lagert man ein Akku?"
Die Frage der Lagerung wurde bereits geklärt; in toto geht es um weitergehende Exploration zu alternativen - aber eben nicht unpfiffigen - Ladeverfahren mit direktem Bezug zum Segway und den hier bereits geschilderten Anwendungsproblemen einiger User.

Ich laß' mal die Katze aus dem Sack: Warum steigt bei einem leeren, voll funktionstüchtigen Segway-Akku die Temperatur innert 90 Min. bei einem Ladestrom von ca. 3A von 24°C auf nur 35°C (+ 11°C/90Min.), und nach Reduktion des Ladestroms auf 0,6A ab einer Klemmenspannung von 82V innert 30 Min. von 35°C auf 43°C (mithin + 8°C/30Min.)...?

Wo liegt der Fehler? Warum steigt die Temperatur an? Wer von den Schweizern kann's erklären?
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frane28
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Beitrag von frane28 »

Und weg! :P
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Gruss Franz
SegFenn
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Beitrag von SegFenn »

frane28 hat geschrieben:Und weg! :P
Das ist im Lichte der Qualität Deiner Beiträge nur verständlich.
Aber es sind doch noch genug qualifizierte Schweizer übrig, welche die Frage beantworten können; oder?
ohjesus66
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Beitrag von ohjesus66 »

Bin kein Schweizer, was keine Rolle spielt, wir sind alle Europäer, Menschen, Segwayfahrer!

Nun, einer der sich auskennt hat mir erzählt, dass das Laden von Li-Ionenzellen endotherm ist, also Wärme aus der Umgebeung aufnehmen muss - der reine chemische Prozess. Natürlich gibt es die ohmsechen Verluste, die quadratisch mit dem Strom steigen. Das heißt, bei schwachem Laden können sich die Zellen auch abkühlen, bei starkem Laden werden sie wärmer. Ob das für die LiFePo (die Zellen des Segways) auch so gilt, weiß ich nicht.
Bei meinen Modellbauakkus habe ich den Abkühleffekt schon beobachtet.

Zu der Frage: im oberen Ladespannungsbereich entsteht durch das Balancen Verlustwärme an den Widerständen. Das könnte den gesamten Akku etwas erwärmen.

Ansonsten noch eine Anmerkung zur Alterung: Von Spezialisten, die beruflich Lebensdauer-Versuche mit Li-Ionen-Zellen durchgeführt haben, weiß ich, dass höhere Temperaturen bei Belastung durch Laden / Entladen eher die Lebensdauer erhöht! Also ist Laden eher bei warmen Akkus besser, Fahren auch. Die untersuchten Zellen (ist immer zellart-abhängig) hatten z. B. die geringste zyklische Alterung bei 45 Grad und bei 35 Grad war sie höher, aber identisch mit 60 Grad!
Lagern hingegen eher bei kühlen Temperaturen. Was ich nicht verstehe, warum die Segways nicht unter 15 Grad gelagert werden sollen? Hatte meine 2 den WInter durchgehend in der Garage. :blinkb2:

Gruß, Martin
SegFenn
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Beitrag von SegFenn »

ohjesus66 hat geschrieben:Zu der Frage: im oberen Ladespannungsbereich entsteht durch das Balancen Verlustwärme an den Widerständen. Das könnte den gesamten Akku etwas erwärmen.
Das klingt nach einer hilfreichen Antwort, so stelle ich mir einen sachlichen Diskurs vor.
ohjesus66 hat geschrieben:Lagern hingegen eher bei kühlen Temperaturen. Was ich nicht verstehe, warum die Segways nicht unter 15 Grad gelagert werden sollen?
Meine Worte (s.o.)...
ohjesus66 hat geschrieben:Ansonsten noch eine Anmerkung zur Alterung: Von Spezialisten, die beruflich Lebensdauer-Versuche mit Li-Ionen-Zellen durchgeführt haben, weiß ich, dass höhere Temperaturen bei Belastung durch Laden / Entladen eher die Lebensdauer erhöht!
Danke! Das ist ja noch besser, als das was ich hier jetzt als Reaktion erwartet hatte. Mit anderen Worten: Mein eher moderat angesetzter und mit dem Ziel einer möglichst hohen Akku-Lebensdauer gewählte Ladestrom von 3,1A ist NOCH ZU NIEDRIG...!

Hierzu stelle ich fest: Ich bin auf einem guten Weg und es gibt noch Luft nach oben...
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