Redundanz des Segway

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OliverH
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Redundanz des Segway

Beitrag von OliverH »

Die Redundanz war damals beim Gutachten wohl ein heisses Thema. Verstehe ich es richtig, dass die Redundanz hauptsächlich die Gyrosensoren und Neigungs/ Positionssensoren betrifft und bei Fehlfunktion der Notmodus mit dem Vibrieren und den Tönen ausgelöst wird?
Oder geht die Redundanz bis zu den Motortreibern? Was ist wenn eine Platine ausfällt?
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spiagei
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Beitrag von spiagei »

Hallo Oliver,

jedes Teil am Segway ist redundant. Auch der Motor hat 2 getrennte Wicklungen mit 2 Steuerungen.
Es sind 2 CU Boards vorhanden und auch die Gyroskope sind doppelt.

Sollte irgend ein Teil ausfallen übernimmt das 2te und es gibt eine Notabschaltung.

lg Stefan
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Genau!

Auch die Stromkreise, Akkus, der Leansteersensor usw, ist doppelt verbaut.
Es kann ein System völlig abrauchen, inkl. Wicklung der Motoren, der Segway PT drosselt, warnt, kommt sicher zum Stande und man kann unversehrt absteigen.
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Segspeed
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Beitrag von Segspeed »

Die Redundanz des Segways wird hier im Forum immer hochgestellt und ist zugegebenermassen ja auch toll.

Trotzdem: Interessant zu wissen wäre, wieviele Unfälle mit Segways eine technische oder eine menschliche Ursache (sprich Fehler des Fahrers) haben im Vergleich mit den Kopien ohne Redundanz. Ich behaupte mal ganz frech, dass die meisten Unfälle durch den Fahrer ausgelöst werden und die Redundanz gar nicht so zentral ist (technisch natürlich schon).
Leider gibt es keine Statistik...aber das Sichten der youtube-Segway-Fails spricht eine deutliche Sprache.
Fazit: Redundanz natürlich super, aber vielleicht gar nicht so zentral wie hier ins Heiligtum erhoben.

Sorry für den Einspruch, trotzdem Friede mit allen :smile:
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frane28
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Beitrag von frane28 »

Hallo OliverH, ich bin 2x bös gestürzt und kann aus Erfahrung sagen wie es ist mit 18kmh voll auf die Fresse zu fallen, natürlich selbst verschuldet, 1x rechts mit Trottoirrand und

1x rechts mit Friedhofmauer, kein Witz, nicht desto Trotz würde ich keinen Stehroller fahren wenn er nicht redundant wäre, ist doch das ganze eine sehr komplexe

Angelegenheit, Sensoren, Prozessoren usw. und zum Teil hochbelastete Komponenten wie zum Beispiel Motorentreiber usw.

Ich bin Vielfahrer und belaste das Gerät enorm, fahre ich doch vielmals extreme lange Steigungen bis 16% und da gibt die Redundanz ein gutes Gefühl, nicht auszudenken wenn die Bremskraft versagt,

immerhin bringt das Gerät 50kg auf die Waage (i2). :shock1:
Segway i2 2.Gen Jahrgang 2011


Gruss Franz
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Genau so sehe ich das auch. Wenigstens technisch sollte das Gerät sicher sein. Darum haben auch alle anderen Fahrzeuge z.B. 2 getrennte Bremsysteme.
Nur ein selbstbalancierendes Fahrzeug fällt bei einem Defekt umgehend um, ein e-Bike, e-Kickboard,... rollt bei Motorschaden einfach aus und dem Fahrenden passiert nix.
Darum muss ein selbstbalancierendes Fahrzeug welches schneller als 12km/h fährt, auch bei einem Fehler noch balancieren und das Fahrzeug sicher zum Stand bringen.
Dies haben auch die Schweizer Zulassungsbehörden erkannt und darum keine Zulassung/Bewilligung von nicht vollredundanten, selbstbalancierenden Fahrzeugen erteilt!
Der deutsche TÜV wurde durch Falschaussagen getäuscht und womöglich sogar "gekauft" :-/

Fahrfehler anderer oder gar eigene, kann man leider nicht zu 100% verhindern.
Hier ist eine gute Einschulung mit Hinweisen und Sensibilisierung auf Risiken sehr wichtig.

Einfach immer Aufmerksam bleiben und für sich und andere schauen. Nicht leichtsinnig werden!
Es helfen Schutzausrüstung (Helm ev. Protektoren) und gut sichtbare helle Kleider (Signalfarben und Reflektierende Streifen/Aufkleber)...
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von mathiegi »

hierzu habe ich mal Gebote geschrieben:
Die 20 Gebote.pdf
(68.64 KiB) 938-mal heruntergeladen
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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Beitrag von HDKlaus »

mathiegi hat geschrieben: Der deutsche TÜV wurde durch Falschaussagen getäuscht und womöglich sogar "gekauft" :-/
Servus !

Mit dieser Aussage (gekauft) lehnst Du Dich aber sehr weit aus dem Fenster !

Hoffe für Dich mal, das hier niemand vom TÜV mitliest und Dir ne Horde Rechtsanwälte auf den Hals hetzt.

Dem deutschen TÜV zu unterstellen, das er sich "kaufen" lässt werden die sich mit Sicherheit nicht gefallen lassen :-) !
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Beitrag von Gawrisch »

OliverH
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Beitrag von OliverH »

Besten Dank für eure Antworten. Mir ist das trotzdem nicht so klar. Mein laienhaftes Verständnis ist so:

Mainboard links - Motortreiber - Mainboard rechts

Mainboard li fällt aus und der Segway wird abgebremst und neigt sich nach hinten, so zumindest wenn man es simuliert.

Die beiden Mainboards müssen sich über einen Bus unterhalten (heartbeat) um festzustellen, dass das andere ausgefallen ist? Auch die Sensorwerte müssen beiden Steuergeräten present sein.
Der Motortreiber ist ja nicht redundant, sondern die Wicklungsansteuerung (Mosfet).

Ist das ungefähr richtig? Gibt es einen Check der Redundanz beim Start des Segways? Ich möchte nicht auf die Nase fallen.
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frane28
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Beitrag von frane28 »

Ein Mainboard ist immer Antrieb rechts und Antrieb Links, die Mainboards und Akkus sind quer zur Fahrtrichtung eingebaut, kommunizieren müssen logischerweise auch.
Segway i2 2.Gen Jahrgang 2011


Gruss Franz
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Beide CU Board haben je 2 Leistungsendstufen welche je eine der beiden Wicklungen in den Motoren ansteuern. Sollte nun was aussteigen wird die fehlerhafte blitzschnell vom Motor deaktiviert und die übrige Wicklung sorgt für ein sicheres drosseln um absteigen zu können.
Die Boards vergleichen ihre Werte stetig (galvanisch getrennt). Bereits nur schon beim abweichen der Werte drosselt der Segway schon sicherheitshalber auf 6-8km/h.

Hier noch detailliert:
Die Motoren des Segway PT sind auf viele Arten einzigartig. Hergestellt von Pacific Scientific, einem Geschäftsbereich von Danaher, sind diese die stärksten Motoren ihrer Gewichts- und Grössenklasse, die jemals in Massenproduktion gingen. Beide Motoren benötigen im Dauerbetrieb um 330 Watt und erbringen eine kurzzeitige Spitzenleistung von bis zu 4 PS.

Die Motoren benutzen bürstenlose Servo-Technologie, sodass keine mechanischen Kontakte vorhanden sind, welche verschleissen und so die Leistung verringern. Die Magneten bestehen aus einem sehr kraftvollen und seltenen Erdmetall: Neodym-Eisen-Bor. Jeder Motor ist mit zwei unabhängigen Wicklungen ausgestattet, wovon jede von einer eigenen Steuerplatine gesteuert wird. Unter normalen Betriebsbedingungen arbeiten beide Wicklungen parallel und teilen sich die Last. Im Falle eines Versagens deaktivert der Motor die fehlerhafte Wicklung und kontrolliert die verbleibende, um so die Kontrolle über den Segway PT zu behalten, bis dieser zum Anhalten gebracht wird. Der Motor wurde sorgfältig auf eine Leistung von bis zu 8‘000 Umdrehungen pro Minute abgestimmt, was sehr hohe Leistungspegel in einer kleinen Bündelung ermöglicht. Redundante, kontaktlose und analoge Sensoren geben Rückmeldungen vom Motor an die Steuereinheiten, indem sie die Position der Magneten messen. Dabei ist die Motorachse das einzige bewegliche Teil.

Mach dir keine Sorgen. Mit einem Segway PT fährst du das sicherste selbstbalancierende Fahrzeug überhaupt. Alle fahrsicherheitstechnischen Komponenten sind mehrfach verbaut.
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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