I2 Wasserschaden

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Wolke72
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I2 Wasserschaden

Beitrag von Wolke72 »

Hallo Segforum,
bin gerade durch ein Ausweichmanöver mit meinem Seg in einem Bach gelandet.
Der seg lag ca. 10 Minuten total unter Wasser.
Habe beide Batterien abgeklemmt.
Was kann ich noch tun?
Vielen Dank für Eure Hilfe.
Wolke 72
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Sofort total zerlegen und und alles trockenlegen!
Sonst ist die Maschine nachher Schrott...
Alles ausbauen und mit Druckluft und Fön trocken. Unbedingt alle Kontakte mit Kontakt 60plus sparsam behandeln.

Die Akkus kurz mit Stecker nach unten austropfen lassen, danach draussen an einem feuersicheren Ort hochkannt auf der Seite stehen lassen.
Sonst kann das BMS Board abrauchen... Die Zellen sind zum Glück eigensicher.
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Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo Wolke72

Du hast Perfekt reagiert! :prima:
Erst mal Akkus abschrauben!
Um die Base musst Du dich dann später kümmern: Wie Gilbert vorgeschlagen hat: Zerlegen und mit Fön oder Abwarten austrocknen/ lassen.

Bei den Akkus ist ein besonderes Vorgehen nötig, weil man sie nicht so einfach aufschrauben kann:
Den einzigen Zugang bietet die Gegend um den Stecker-Anschluss: Dort drang eventuell Wasser in die Akkus.
Wenn diese nicht vollständig trocken gelegt werden, können schon bei der Neumontage wieder "Restwässer" zurück in die Base fliessen!

Akku trocknen OHNE Öffnung des Gehäuses:
- Zuerst mal das offensichtliche Restwasser durch den Bereich des Anschlussteckers gründlich abfliessen lassen
- Den Akku hochkant auf eine der kurzen Seiten stellen und warten, bis sich noch mehr Restwasser in den seitlichen Pufferzonen sammeln kann
Wasser-Sammelzone.jpg
- gesammeltes Restwasser hin und wieder entleeren, in dem man es entlang der dichten Verschweissungen des Deckels zu der Stecker-Öffnung abfliessen lässt.
- Dazu Akkudeckel leicht nach unten neigen
Verschweisste Dichtungszonen
Verschweisste Dichtungszonen
Wasserabfluss.jpg
Die Feuchtigkeit kann Korrosionsschäden verursachen
Besonders gefährdet sind dabei die internen Lötstellen-Anschlüsse unter dem Entlüftungsfenster im Akkudeckel, gleich neben dem Steckeranschluss:
Dort liegen die ganzen 72 Volt sehr nahe beisammen und können mit Schmutzwasser gefährliche Verbindungen oder gar Kurzschlüsse verursachen

Hierzu ein Bild eines NOTFALLMÄSSIG zerlegten Akkugehäuses: Die Bauteile liegen NICHT mehr ordnungsgemäss! ;-)
Das gefährdete Elektronik-Board liegt normalerweise eingeklemmt zwischen den Zellenblöcken und dem dicht aufgeschweissten Akkudeckel, also oben!
In der Unterseite des Gehäuses liegen zwar ebenfalls rostende Punktschweiss-Verbindungen, aber weniger gefährliche Spannungen (bzw. mit höheren Abständen)
Akku-Innenleben.jpg
Ein Bild der Gefahrenzone: Akkupack liegt im Bild verkehrt herum!! (Das Elektronik-Board liegt normalerweise oben unter dem Entlüftungsfenster im Deckel!)
Gefahrenzone.jpg
Die Akku-Entwässerung muss also sorgfältig in zwei Stufen ausgeführt werden:
- Grund-Entwässerung nach obiger Anleitung: Sammeln in den Pufferzonen und gezieltes, gelegentliches Ableiten über die Steckeröffnung
- Austrocknung NUR VON RESTFEUCHTIGKEIT auf Heizkörper mit obenliegender Steckeröffnung

Wie Mathiegi schon gesagt hat: Die Zellen sind eigensicher, anders als z.B. Notebock-Akkus!
Aber in der Gefahrenzone können durch Schmutzwasser bei der Spannung dennoch Ströme fliessen, welche Funken verursachen könnten.

Grüsse vom Chrigel
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