Akkutest durch Zeitmessung....

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UliW
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Registriert: 07.09.2010 17:34

Akkutest durch Zeitmessung....

Beitrag von UliW »

Es müßte doch theoretisch möglich sein,
die Kapazität eines Akkusatzes dadurch zu ermitteln
daß men einen Segway mit voll geladenen Akkus im Gleichgewichtsmodus
an ein Hindernis stellt und die Zeit bis zur Selbstabschaltung ermittelt.
Wenn man dann diese Zeit mit der von neuen Akkus vergleicht sollte
doch eine objektive Aussage zur Kapazität der getesteten Akkus möglich sein.
(natürlich bezogen auf´s Paar und nicht auf den Einzelakku)
Hat jemand die Zeit für ein neues Akkupaar ??

Gruß Uli
segfortuna
Beiträge: 153
Registriert: 16.08.2011 17:42

Beitrag von segfortuna »

Als Anhaltspunkt und zum Vergleichen mag die Methode geeignet sein. Jedoch ist die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Batterie nur mit einem realitätsnahen Entladestrom feststellbar. Das Reizwort heißt Innenwiderstand. Dieser steigt mit wachendem Alter und Abnutzung der Zellen an. Die "Standmethode" zieht nur einen verhältnismäßig geringen Strom gegenüber dem Fahren. Es kann also sein, dass der Segway zwar viele Stunden im fahrerlosen Gleichgewichtszustand entlädt, jedoch in der Praxis nur noch wenige km schafft.

Ich pers. zweifele auch die Aussagekraft der Zertifikate an, die beim Kapaziätsmessen nach nachprofessionellen Refreshen ausgestellt werden, besonders wenn da 100% steht... Dort wird nicht die Realität einer gemischten Fahrweise abgebildet. Als "Normierung" und zur Vergleichbarkeit ist das aber besser, als schätzen.
Der realistischste Akkutest ist nach wie vor das Leerfahren und die dabei zurückgelegten Km. Aber auch hier ist die Reichweite vom Gelände, Fahrergewicht, Reifendruck und Temperatur abhängig.

P.s.: Erklärung des Begriffs "Innenwiderstand" für Nichttechniker:
Man kann sich den Innenwiderstand eines Akkus als einen in Reihe geschalteten, ohmschen Widerstand vorstellen. Laut Spannungsteilerregel verhalten sich die Teilspannungen wie die Widerstände. Ist der Innenwiderstand im Verhältnis zum Akkuwiderstand hoch, verbrät ein großer Teil der Leistung an ihm selber. Das geht als Wärme verloren und steht nicht dem Antrieb zur Verfügung.
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