Akkus

Technik-und Reparatur-Tipps
Schrennar
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Beitrag von Schrennar »

Hallo,
ich fahre seit Mai diesen Jahres einen X2 aus 2009 mit 310 km und neuen Akkus aus 2012......Ich fahre fast täglich eine Strecke von 5-10 Km und hänge Ihn danach wieder an Strom. Seit Dieser Woche ist mir aufgefallen das die Striche schneller verschwinden als Sie es zum Anfang getan haben. :-?? ( gibt es einen sogenannten Memory effekt ?) Die Aussentemperatur liegt hier in S-H immer noch bei 15-21 Grad tagsüber und Nachts bei ca.10 Grad. . Da ich hier im Forum zwar schon viel gelesen habe bin ich mir aber nun doch etwas unsicher wie es richtig ist :

1. Den Segway, wie ich es jetzt handhabe, nach Gebrauch immer Laden ( 24 Std. / 7 Tage )
2. Oder nur einmal die Woche bzw. Wenn er leer gefahren ist bis zum letzten Strich ?

Danke für Eure Hilfe .......

PS: Er steht in der Garage :-)
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo Schrennar

Bei Deinem Modell 2009 ist das Vorgehen nach Punkt 1. das richtige :smile:
Suche hier im Forum auch nach "Akkuanzeige kalibrieren".
Die Segwayakkus haben (fast) keinen Memory-Effekt; bei kalten Temperaturen etwas weniger Kapazität.
Allerdings ist der hintere Akku immer etwas belastet, weil er bei ausgeschalteten Segway immer auf einen Einschaltbefehl vom Infokey wartet.
Es ist daher wichtig, bei Stillegung über den Winter den Akku abzubauen oder wenigstens ein mal pro Monat zu laden, sonst droht eine schädliche Tiefentladung.

Grüsse vom Chrigel

(PS: bei den neuen SE-Modellen muss vorläufig ein anderes Ladekonzept angewendet werden.)
Schrennar
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Beitrag von Schrennar »

chrigelseg hat geschrieben:Es ist daher wichtig, bei Stillegung über den Winter den Akku abzubauen oder wenigstens ein mal pro Monat zu laden, sonst droht eine schädliche Tiefentladung.
Super und Danke für die schnelle Antwort...... aber aus diesen Satz oben werde ich nicht schlau ......zuerst schreibst Du ich soll ihn immer an Netz lassen wie Punkt 1aber mit diesen Satz soll ich ihn nur einmal im Monat laden oder die Akkus abbauen :-?? :-??
Kann ich den Segway im Winter nicht auch ständig an Strom lassen auch wenn ich Ihn nicht benutze ?
Infinity553
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Beitrag von Infinity553 »

Ja, er meinte wenn du ihn komplett still legst, dann Akku raus(LiFePo Akkus haben eine sehr geringe selbstentladung wenn sie nicht angeschlossen sind) oder wenigstens ein mal im Monat nach laden.
Dauerhaft am Strom geht natürlich problemlos und ist wohl die sicherere Wahl.
Ich würde es sonst vermutlich vergessen ab und zu mal die Spannung zu prüfen.
Schrennar
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Beitrag von Schrennar »

Okay ....Danke ! Habe gerade auch im Heizungsraum einen Platz frei gemacht wo er dann im Winter stehen kann und immer an Strom ist bei lauschigen 15-18 Grad . :D
Infinity553
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Beitrag von Infinity553 »

Solange ab und zu die Sonne scheint bleibt meiner in der Garage, sobald es wirklich kalt und unschön wird schleppe ich ihn in den Keller, da überwintert er dann, dauerhaft an der Steckdose.
Schrennar
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Beitrag von Schrennar »

Moin Moin,
ich habe gerade nocheinmal eine kleine Tour durch den Wald gemacht soweit sogut aber als ich Ihn vom Strom genommen habe ( War seit 3 Tagen dran ) und 10 Meter gefahren bin war sofort ein Balken weg ?? Das kann doch nicht normal sein oder ? :-?? Wir haben hier momentan zwischen 8-15 Grad ( Nacht / Tag ) und er steht immer in der Garage am Strom. Soll ich den Akku mal leer fahren ? :-?
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Wie gesagt: Akkuanzeige mal kalibrieren.
Siehe dazu den Beitrag von Galaxy:

"Das Kalibrieren ist ganz einfach, einfach den Seg bis zum letzten Stricht leerfahren, und dann eingeschaltet gegen die ,,Wand" fahren lassen, bis er sich abschaltet.
Dann die Akkus volle 12 Stunden laden...Fertig :-) "

http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=37&t=7458#p27362
verifier
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Beitrag von verifier »

Im Rahmen eines wieder einmal anstehenden Akku-Tausches (vorn --> hinten, hinten --> vorn) habe ich meine Fahrakkus bei jetzigem Kilometerstand: 5508 km
(Betrieb seit ca. 4 Jahren, ca. 275 Lade-/Entladezyklen) vermessen:

Entladung jeweils 2-stündig (Entladestrom = 2,5 A)
Segway_Vermessung_15_03_04_01 Vergleich 527, 1827, 2431, 3379+4914+5508km.jpg
(Akkutemperatur: 20°C, Meßgenauigkeit: </= 0,25%)

Segway_Vermessung_15_03_04_Akku 5,2 Ah 01+02_5508 km_Daten.jpg
Segway_Vermessung_15_03_04_Akku 5,2 Ah 01+02_5508 km_Daten.jpg (19.82 KiB) 17360 mal betrachtet
Nach wie vor bin ich über die Gleichheit und Stabilität der beiden Akkus begeistert!


Gruß
Gerhard
Segway? "Darauf fahre ich einfach voll ab!"
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Hallo Gerhard

Danke für deine Messungen.

Wunderbar, die LiFePo4 Zellen sind schon erstaunlich lange haltbar!
Lieber etwas weniger Energiedichte, dafür haltbar und sicher...
Ich denke dies ist immer noch die beste Wahl.
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

DIE SEGWAY SCHRAUBER
https://www.facebook.com/groups/DieSegwaySchrauber/
www.youtube.com/user/mathiegi/
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Beitrag von SegFenn »

verifier hat geschrieben:Im Rahmen eines wieder einmal anstehenden Akku-Tausches (vorn --> hinten, hinten --> vorn) habe ich meine Fahrakkus bei jetzigem Kilometerstand: 5508 km
(Betrieb seit ca. 4 Jahren, ca. 275 Lade-/Entladezyklen) vermessen:
Nach wie vor bin ich über die Gleichheit und Stabilität der beiden Akkus begeistert!
Schön, wie Du die Kapazität der Akkus verifizierst (und hier kommunizierst).
Aber wie sieht das Prozedere der Überwinterung / Lagerung aus? Ich denke es ließe sich eine noch höhere Lebensdauer herausholen, wenn die Akkus bei Nichtbenutzung demontiert und bei SOC = 50% gelagert werden.
Das ständige an-der-Steckdose-hängen (Perma-Balancieren mit SOC = 100%) ist der Lebensdauer m.E. eher abträglich, könnte diese nach meiner Einschätzung sogar um bis zu 50% reduzieren.
verifier
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Beitrag von verifier »

Wenn ich im Vorraus schon weiß, dass ich längere Zeit (>1 Monat) nicht zum Fahren kommen werde, baue ich die Akkus ab und lagere sie an einem möglichst kühlen Ort. Das dauernde am "Netz hängen" halte ich auch für überhaupt nicht gut, da dann die Akkus "träge" werden, das heißt, der Innenwiderstand steigt an. Für die Vergesslichen ist das jedoch die bessere Variante, da sonst die Gefahr besteht, dass die Akkus bei längerer Zeit ohne Nachladung sich selbst tiefentladen und dann irreparable Akkuschäden entstehen.
Das Beste für ein langes Akkuleben ist die ständige Nutzung, das heißt, entladen und laden. Für langes Rumstehen ohne Aktion ist ein Akku nicht konzipiert.
Nach wie vor bin ich von den LiFePo-Zellen begeistert und von den mehr als 2000 möglichen Ladezyklen habe ich erst ca. 300 genutzt. Das könnte dazu führen, dass die Akkus den Seg überleben....
Segway? "Darauf fahre ich einfach voll ab!"
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Beitrag von SegFenn »

verifier hat geschrieben:Wenn ich im Vorraus schon weiß, dass ich längere Zeit (>1 Monat) nicht zum Fahren kommen werde, baue ich die Akkus ab und lagere sie an einem möglichst kühlen Ort.
Nach meinen Beobachtungen bräuchte nur der hintere Akku abgebaut werden, die Selbstentladung beim vorderen (montierten) Akku ist im Verhältnis dazu eher marginal. Vorteil wäre, dass die filigranen M3-Gewindebolzen der Base geschont werden.
Eine weitere Möglichkeit welche ich mir ausgedacht aber (wie leider so viele Ideen) noch nicht umgesetzt habe: Der Einsatz einer steckbaren Strombrücke!
Dieser Tipp ist freilich nur was für die eingefleischten Hardcore-Elektroniker, die in etwa wissen was sie in dem Bereich sensibler CMOS-Elektronik und hoher Spannungen tun.

Der hintere Akku müßte dazu geöffnet werden (ein schwerwiegender Nachteil und sicher nicht jedermanns Sache) und in die rote Akku-Zuleitung (+) werden zwei Bananen-Buchsen eingeschliffen. Diese (isolierten) Buchsen werden durch zwei Bohrungen im Gehäuse an geeigneter Stelle nach außen verlegt, wo dann die Steckbrücke den Kontakt zw. Akku(+) und dem BMS-Board herstellt (s. Foto).
Vorteil: Nach Ausschalten des Segway's kann die Steckbrücke gezogen werden, die Entladung des hinteren Akkus (durch das sonst perma-versorgte Radioboard) geht gg. Null (reine Akku-Selbstentladung). Ein zu 50% geladener Akku könnte so Monate überdauern, ohne die kritische Tiefentladungsgrenze zu erreichen und ohne ständig am Netz hängen zu müssen. Zudem geht es schnell und die Gewindebolzen werden nachhaltig geschont.

Die Belastbarkeit der 2x3cm großen Strombrücke sollte bei 20A liegen; hier ein passendes Beispielfoto von meinem Rohde & Schwarz-Netzteil:
20A-Strombrücke.JPG
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo SegFenn

Bei einem stillgelegten Segway ist tatsächlich der hintere Akku wegen Tiefentladung gefährdet, weil er das Radioboard versorgt, welches auf Eingabebefehle vom Infokey wartet.
Im schlimmsten Fall so tief, dass die Bordelektronik gleich beide Akkus nicht mehr aufladen will. :-(

Mechanisch gesehen ist ein Abbau des hinteren Akkus aber weniger problematisch, als ein Öffnen und internem Umbau.
Die Gewinde der Akkuschrauben sind M4(!) und zum Glück ab Werk mit Helicoil verstärkt!
Wir bauen Akkus am gleichen Segway mehrere zehn mal pro Jahr ab- und an: Nie Probleme mit den Gewinden und Schrauben!!!
(Aber Vorsicht ist natürlich wegen den Steckverbindungen trotzdem geboten!)

Unproblematisch ist nur das Öffnen der Akkus zwecks Umbau.
Aber sehr viel problematischer ist das "wasserdichte Verschliessen" der Akkus nach dem Umbau!!
Die Gehäuse sind ab Werk verschweisst. Sie bestehen aber aus einem Kunststoff, welcher sich nicht ersatzweise kleben lässt

Wir haben schon viele Versuche gemacht, aber noch keine zuverlässige Lösung gefunden.
Das Internet überbordet zwar von "trotzdem tauglichen Klebstoffen", aber keine hat bisher getaugt :-(

Die Dichtheit der Akkugehäuse ist bei jeder Regenfahrt gefragt: Das Wasser rinnt in das Facia und von dort in die vordere Gehäuseverschweissung des Akkus.
Schäden wegen Wassereinbruch in Akkus zeigen sich oft verspätet.
Mein abgebauter Akku begann im PKW-Kofferraum, Funken zu sprühen :-(
http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=37&t=9623

Man könnte Deine vorgeschlagene "Überwinterungsbrücke" aber in die Base einbauen :idea:
Für halbjährliche De- und Montage sind die M4-Akkuschrauben sicher unproblematischer für Normalnutzer!

Grüsse vom Chrigel
ohjesus66
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Beitrag von ohjesus66 »

Zum Kleben geht offensichtlich Silicone-Masse, wie man sie zum Verfugen verwendet.
Ich habe mir im Zuge meiner Arbeiten zum Zusatzakku Anschlüsse am Akku angebaut und die Arbeitsöffnungen wieder mit Silicone verschlossen. Zusätzlich habe ich ein Aluschutzblech mit zusätzlicher Dichtmasse angebracht.
Ich habe mich entschieden, es im tiefsten Punkt zu machen, so läuft zumindest, wenn es doch undicht wird, nichts von oben rein ;-)


Gruß, Martin
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IMG_1763.jpg
SegFenn
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Beitrag von SegFenn »

chrigelseg hat geschrieben:Die Gewinde der Akkuschrauben sind M4(!) und zum Glück ab Werk mit Helicoil verstärkt!
Es stimmt, habe es soeben nachgemessen: 3,85mm; also M4 (danke, chrigelseg, für den Hinweis). Positiv ist demnach auch zu werten, dass die Gewindebolzen offenbar stabiler sind als sie aussehen.
Den Punkt mit eindringendem Wasser sollte man in jeden Fall beachten BEVOR man sich entschließt einen Akku zu öffnen. Ein modifizierter Akku ist wohl etwas für Schönwettertouren und für Regenfahrten vermutlich eher ungeeignet, bzw. es bleibt ein Restrisiko.
Mein Tipp mit der Strombrücke ist möglicherweise dann interessant, wenn ein Akku ohnehin geöffnet werden muß (Reparatur/Umbau). Sonst ist davon abzuraten, die Strombrücke allein macht eher wenig Sinn.
Die Verklebelösung mit der Silicone-Masse gefällt mir; danke für den Tipp.
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo

Wie erwähnt, quillt der Markt über mit tausenden Produkten, welche "Klebt und Dichtet" anpreisen.
Im Kleingedruckten auf der Packung oder Kartusche steht dann aber: "Nicht geeignet für PE; PA; PTFE (=Teflon) und andere problematische Kunststoffe".

SUPER:
Das Akkugehäuse besteht aus einer uns nur sehr ungenau bekannten "Kunststofflegierung" aus Polyethylen und Polyamid.
Beide Kunststoffe lassen sich (laut Wikipedia) nicht Kleben, nur schweissen.
In jedem Fall gehört die "Legierung"(?) zu den problematischen Kunststoffen!!

Wir wollen geöffnete Akkus dicht verschliessen und kleben!
Mechanische Beastungen muss der Deckel nur wenige überstehen.
Wichtiger ist am Schluss die Dichtheit der Gehäuse.
( http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=37&t=9623 )

Prüfungen:
Wir prüfen Akkus mit folgender Anordnung:
Druckkontrolle.jpg
wenig Druck.jpg
- Adapter für die Steckeröffnung
- Gegenhalter (abgedichtet) an der Unterseite
- Aufbau eines winzigen Überdrucks (max. 50 Millibar, wir wollen keine Sprengversuche veranstalten!)
- manuelle Kontrollmöglichkeit am mit angeschlossenen Reifenschlauch
- Prüfflüssigkeiten: Seifenwasser, Lecksuchspray für Gasgrill, aber normaler Glasreiniger aus der Sprühflasche ist am einfachsten.
Blasen.jpg
Wichtig ist natürlich, dass während der Prüfung keine neue Feuchtigkeit in einen evtl. undichten Akku eindringt.

Unzählige Produkte der vollmundig angepriesenen Kategorie: "Klebt und Dichtet" haben wir schon ausprobiert, aber noch nie ein passendes gefunden:
- Heissklebe-Sticks, SPEZIELL für problematische Kunststoffe entwickelt! FAIL!
- Silikon-Dichtmassen mit SPEZIELLEM Primer für problematische Kunststoffe: FAIL!
- Cyancrylatkleber (http://de.wikipedia.org/wiki/Cyanacrylate) 2-Komponenten mit Füllstoff für "problematische K-St.": FAIL!
Bisher einziges Produkt, welches einigermassen hält: Polyurethan-Scheiben-Einklebstoff für Windschutzscheiben am PKW. ZWINGEND: Vorbehandlung mit einem dünnflüssigen Primer!!

Bitte glaubt NIE, was gross auf der Packung steht; guckt auf das Kleingedruckte zu "problematische Kunststoffe" :-)

Obige Versuche gelten für KLEBEN und dichten.
Manchmal will man bloss "Nachdichten", wo keine zusätzliche, mechanische Festigkeit erfordert wird.
Wir haben V-Nuten in die Nachdichtstellen gefräst (z.B. mit einem Dremel) und danach mit obig gezeigtem Adapter ganz winzigen Unterdruck im Akkugehäuse erzeugt.
Bei Unterdruck trugen wir etwas Primer auf die aufgrauhten V-Nuten/Dichtflächen.
Ohne Druckunterschiede trugen wir anschliessend die PU-Dichtmasse auf.

Das Problem beim Nachdichten:
Tausende Produkte sind "in sich" eigentlich dicht. Aber, wenn sie nicht auch am Untergrund kleben, werden sie nach kurzer Zeit nutzlos.
Wir sahen viele abgelöste "Nachdicht-Fugen" aus Silikon oder Heissleim.
An den oft winzigen, undichten Klebestellen wirken Kapillarkräfte, welche das Regenwasser regelrecht AUFSAUGEN!

Wer also einen Klebstoff oder Primer findet, der WIRKLICH auf dem Gehäusematerial klebt, bitte um Meldung.

Grüsse vom Chrigel
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Guten Tag zusammen

hier noch meine Erfahrungen zu dem Thema Lagern von unbenutzten Akkus:
Mit meinen vier SL und der Stromsenke habe ich mittlerweile unzählige Privatbesitzer-Akkus und auch ganze Flotten von Tourenanbietern ausgemessen. Leider musste ich auch schon viele Akkus reanimieren. Teils mit Erfolg und teils waren die BMS (Boards in den Akkus) oder einzelne Zellengruppen chemisch so hinüber dass alle Bemühungen erfolglos blieben.

Interessanterweise waren bei Akkus (oft auch schon ältere ab 2008) die immer am Strom gehalten wurden am wenigsten Probleme aufgetreten.
Die Messungen zeigen, dass bei den meisten Akkus im Alter eine Zellengruppe zu schwächeln beginnt.

Akkus die immer am Strom waren (z.B. zum überwintern) zeigten praktisch nie Probleme. Teils waren diese nach den langen Monaten zu Beginn etwas faul, aber schon nach 1-2 Zyklen war wieder die volle Reichweite verfügbar. Teils ist eine Kalibrierung der Akkustandanzeige nötig.
124.JPG
LM.jpg
Insbesondere ältere Akkus welche zum überwintern abgebaut wurden und nicht oder nur einmal nach einigen Monaten etwas nachgeladen wurden, hatte das Problem, dass eine einzelne Zellengruppe etwas stark abwichen und im Verhältnis zu den andern zu tief fielen. Dies kann man mit dem SL02 ja wunderbar ausgelesen werden.
Diese Akkus gegen dann vereinzelt sofort auf Störung (Status rot) und wollen sich nicht mehr laden lassen, oder oft laden sie, gehen aber am Ende der Ladung plötzlich auf rot, weil es die schwachen Balancern in den Akkus es schlicht und einfach nicht schaffen die starke Schräglage auszukorrigieren. :-(

Daher meine Empfehlung die Akkus zum überwintern am Offboard Charger oder an der Base zu belassen, und stets laden.
Wer Energie sparen will, kann natürlich eine handelsübliche Zeitschaltuhr oder den Lademanager von Pukshofer in die Netzleitung zwischen schalten, und somit Energie und ein frühzeitiges altern der Kondensatoren im den Ladegeräten entgegen wirken. Mein Tipp ist dann jede Nacht nur 1-2h den Segway seine Akkus mit den super kurzen Pulsen balancieren zu lassen.
Auch hat diese Methode den Vorteil, dass wenn die Ladung mal durch Kälte unterbrochen wird (auch Status rot), in der nächsten Nacht wieder brav geladen wird.

Das schlimmste was man machen kann ist einen Segway leer zu fahren und dann länger zu vergessen diesen anzuschliessen. Dann wird erst der hintere Akku vom Radioboard leer genuckelt und danach fällt auch irgendwann der vordere unter seine Mindestspannung.


Zum Thema Akkus öffnen und verkleben:
Hiermit habe ich schon man meisten Lehrgeld in den Sand gesetzt.
Ich habe eignene Rebulilds gemacht, defekte BMS Boards ersetzt, sowie 6 Stk. meiner besten Akku mit zusätzlichen Anschlüssen für das Schnellladen an der Base und zum anschliessen von Zusatzakkus versehen.

Mein Fazit: Nur wenn es unbedingt nötig ist einen Akkus öffnen. Ihr kriegt den nie wieder nachhaltig dicht! Auch wenn zu Beginn alles dicht ist, wird nach Temp.-Änderungen und Vibrationen jede Verklebung sich früher oder später von dem eigentlich gar nicht klebbaren Kunstoff der Akkugehäuse lösen. Nur kleinste Risse wirken wegen des Kapillareffektes wie ein Schwamm und saugen das Wasser welches über die Fascias auf die Akkukanten fliesst richtig gehend in den Akku hinein. Der Segway meldet dann plötzlich "Frame fault", dann ist es leider meist schon zu spät und es ist locker 0.3 bis 1dl Wasser in den Akkus.
018.JPG
124.JPG
Hier durch habe ich 4 meiner besten Akkus verloren und zweimal ist mir beim ablegen der Segways auf eine Seite Wasser von den Batterien in die Base gelaufen :-( Dies hatte dann jeweils eine Totalzerlegung und Trockenlegung mit Kontaktpflege zur folge.

Ich bin geheilt und mache selbst definitiv keine Akkureparaturen und Rebuilds mehr...
Backup 030.JPG
Backup 032.JPG
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

DIE SEGWAY SCHRAUBER
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Segway? Ich steh drauf!
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Beitrag von SegFenn »

@ mathiegi & chrigelseg: Erstmal ein Danke von mir für eure detailierten Beschreibungen zum Thema "Akku verkleben". Schon eindrucksvoll, was ihr so alles ausprobiert habt.

mathiegi, zu den letzten beiden Fotos: Die schwarze Mumpe, die dort "verfugt" wird, ist doch sicher Silikon-Fugenmasse, oder? Damit wird m.E. doch eine recht gute Restelastizität erreicht, mit einer guten Resistenz gegen Zug- und Scherkräfte. Da die Akkus mit den vier M4-Bolzen fest mit der Base verschraubt sind, dürften die an dieser Klebestelle auftretenen Kräfte doch eher marginal sein, immerhin "hängt" der Akku an den vier Bolzen und der Akkudeckel wird dabei unterstützend auf das Akkugehäuse gedrückt. Dies scheint mir eigentlich die beste aller Lösungen zu sein. Damit müßtet ihr doch die besten Ergebnisse erzielt haben, oder?
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo Segfenn

Die Pampe ist kein Silikon, sondern Scheibenklebstoff für KFZ-Windschutzscheiben "Sikatack-Drive" Polyurethane.
Zur Nachdichtung eines schon verschlossenen Akkus habe ich zuerst V-Nuten in die Nahtstellen gefräst; danach unter leichtem Unterdruck Schwarzprimer aufgetragen und dann drucklos die PU-Masse aufgetragen.

http://www.segforum.de/download/file.ph ... &mode=view

Richtig: auf den Deckel wirken fast gar keine Kräfte.
Das Problem ist aber, dass lose oder sich ablösende Dichtraupen nur schön aussehen, aber rein gar nichts nützen.
Die Dichtraupen müssen also auch sehr gut auf dem Untergrund haften!
Silikon und Heissleim und alle "Klebt&Dichtet"-Kartuschen versagten bei unseren Versuchen :-( .
Beste Haftung bot bisher der Schwarzprimer SIKA PRIMER-206 G+P, welcher zur Vorbehandlung der KFZ-Karosseriefälze beim Scheiben-Einbau dient.

Grüsse vom Chrigel
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