Extreme Belastung Offroad Segway I2

Infos & News über Segway allgemein
Antworten
move
Beiträge: 12
Registriert: 18.10.2014 19:37

Extreme Belastung Offroad Segway I2

Beitrag von move »

Hallo zusammen,fahre nun seit einigen Monaten Segway durch unser Wälder in NRW.
Bereifung 80/80-14 von Sava Winter also Art Offroad.
Der Segway wird daraufhin wirklich stark beansprucht, das heißt ich "baller" mit dem Seg eigentlich über jeden Untergrund
dementsprechend wird er und ich durch starke Schläge durchgeschüttelt. Also extreme Belastung.
Macht natürlich Spaß ohne Ende :mrgreen:
Meine Frage: Hat jemand Erfahrung unter diesen Bedingungen mit der Haltbarkeit des Seg auf Dauer.
Danke
Benutzeravatar
spiagei
Beiträge: 306
Registriert: 30.10.2013 00:28
Wohnort: Waging
Kontaktdaten:

Beitrag von spiagei »

Das ist eine gute Frage.

Mache das auch schon seit 3000 km. Merke langsam das das Getriebe beim Lastwechsel laut wird. Wird wohl bald zum revidieren werden.
https://www.baufi-chiemgau.de/startseite/reparatur-von-segway-pts/
Der Segway Service Partner im Chiemgau und im Voralpenland
Nutzen Sie auch unseren mobilen Werkstattservice
Benutzeravatar
chrigelseg
gold-member
gold-member
Beiträge: 933
Registriert: 18.11.2010 00:51

Beitrag von chrigelseg »

Hallo zusammen

Ich staune auch über die Haltbarkeit der Getriebe.
(Insbesondere aber über die Haltbarkeit der unteren Befestigungsschraube zur Base)

Vielleicht etwas am Thema vorbei zur Geschichte der Getiebe:
Die Getriebe wurden seit Gen1 kaum wesentlich verändert.
Sie sind Schrägverzahnt, aber links und rechts gleich aufgebaut und daher links und rechts austauschbar.
Bei Gen1 waren sie direkt an der Base angeflanscht, bei Gen2 wurde ein Alublock zwischen Base und Getriebe angeschraubt.
Bei Gen2 blieb trotzdem die gleiche Spurweite durch andere Felgen (mehr Einpresstiefe).

Die Spurweite hat Einfluss auf die Belastung der Abtriebs- oder Ausgangswelle:
Je weiter weg vom Hauptradlager, desto höher wird der Hebelarm und damit die Last auf dem Innenlager.
Sowohl bei Gen1 als auch Gen2 wurden aber auch Offroad- (XT/x2) oder gar Golfversionen mit viel mehr Spurbreite bei den gleichen Getrieben angeboten.
Erstaunlicherweise halten sie die höhere Belastung ebenfalls aus.
Bei den P- oder i2-Modellen liegt die Hauptlast (statisch) ziemlich genau auf dem Haupt-Radlager (Kugellager) und belastet das Innenlager (Nadellager) weniger als bei XT/x2 oder TurfXT/TurfX2, wo ein grösserer Hebelarm wirkt.

Die Betriebsart und der Reifendruck sind natürlich auch beeinflussend:
1 Bar bei p- oder i2 auf normaler Fahrbahn belasten das Getriebe zu (sagen wir mal) 80%
1 Bar bei XT oder x2 zu (nur vermutet) 100% ?
1 Bar bei Turf zu 110% ?

Für Offroadnutzung wird daher bei XT oder x2 ein Reifendruck von 0,3 Bar empfohlen, was die Schläge auf das Getriebe sehr mindert.
Ein solch reduzierter Reifendruck ist bei P-/ i2-Modellen natürlich kaum möglich, weil dann die Bodenfreiheit fehlt.

REINE Theorie für wenig Getiebebelastung:
- schmale Spurbreite ist besser
- tiefer Reifendruck wäre besser


Es gab allerdings schon Änderungen am Getriebe während den Baujahren!
Sie wurden nämlich leider immer billiger gebaut!
(Neuere seien bewusst lärmiger, um Fussgänger zu warnen, redet sich der Hersteller raus;
die älteren Gen1 wurden noch angepriesen mit "Laufruhe wie bei Schweizer Präzisions Uhrwerk" :blinkb2: )

Bei alten Gen1-Getrieben war die Lauffläche für das Innen-Nadellager noch verstärkt.
Je neuer die Getriebe aber sind, desto weicher wurde diese Lauffläche aus Spargründen gefertigt.
Innen.jpg
Eine Getrieberevision sieht etwa so aus:

- Die Hauptwelle wird (evtl.) ausgebaut, die Lauffläche im Bereich des Innen-Nadellagers so abgedreht, dass ein gehärteter Stützring aufgeschrumpft werden kann.
- Nadellager wird und Kugellager und Dichtungen werden bei Notwendigkeit ersetzt;
- spezielles Getriebeöl mit optimierten Eigenschaften wird eingefüllt
im Ganzen.jpg
Revision.jpg
Zurück zu Deiner Frage:
Erfahrung habe ich leider nicht, ist bloss Theorie und "Hörensagen" :oops:
Die Bilder habe ich frech geklaut von Michael Möllinger, http://www.e-konzept-am.com/
und http://www.spasspur.de/


Grüsse vom Chrigel
move
Beiträge: 12
Registriert: 18.10.2014 19:37

Beitrag von move »

Ok, danke für die Infos.
Meiner ist von 2010 und hat jetzt rund 820 km gefahren.
Hatte dabei aber weniger ans Getriebe gedacht,mehr an die elektronischen Bauteile.
Aber gut, jetzt weiß ich wenigstens das ich nicht der einzige bin der recht "ruppig" mit dem Segway umgeht.
Vielleicht hat jemand noch einen Umbausatz auf XT Räder,denke das wäre bei mir sinnvoll.
Gruß
Benutzeravatar
frane28
gold-member
gold-member
Beiträge: 32
Registriert: 02.01.2015 13:35
Wohnort: Steffisburg bei Thun / Schweiz

Beitrag von frane28 »

Hallo meine Radwellen vom i2 sahen nach 4'360 km so aus, hatten schon spürbare Riefen, habe letzte Woche Wellen abgedreht und neue Nadelhülsen und Innenringe verbaut.
Dateianhänge
20150107_132452.jpg
20150107_132407.jpg
Segway i2 2.Gen Jahrgang 2011


Gruss Franz
Benutzeravatar
frane28
gold-member
gold-member
Beiträge: 32
Registriert: 02.01.2015 13:35
Wohnort: Steffisburg bei Thun / Schweiz

Beitrag von frane28 »

@chrigelseg, ist das Zahnrad eigentlich noch brauchbar wenn die Welle so eingelaufen ist wie auf deinem Bild oben?

Sind die Zahnflanken nicht extrem verschlissen wenn die Achsen nicht mehr fluchten?
Segway i2 2.Gen Jahrgang 2011


Gruss Franz
Benutzeravatar
chrigelseg
gold-member
gold-member
Beiträge: 933
Registriert: 18.11.2010 00:51

Beitrag von chrigelseg »

hallo Franz

Ich habe selber noch kein Getriebe revidiert (nur zerlegt und zusammengesetzt).
Die Bilder sind nicht von mir, sondern von Spasspur und Michael Möllinger.

Grüsse vom Chrigel
Benutzeravatar
frane28
gold-member
gold-member
Beiträge: 32
Registriert: 02.01.2015 13:35
Wohnort: Steffisburg bei Thun / Schweiz

Beitrag von frane28 »

Habe meine Getriebe verstärkt (Nadelhülse und Innenring), dabei ist mir aufgefallen dass bei der Zahnwelle-Getriebeeingang, der Sitz vom Simmerring ziemlich eingelaufen ist, der I2 hat mittlerweile 4'500km,

das Teil dreht sich schon ein par mal, habe aus Spass mal ne Rechnung gemacht. 4'500km ergeben mit 1,5m Radumfang ungefähr 3'000'000 Radumgänge x24 (Übersetzung 1:24) ergibt 72'000'000

Umgänge, erstaunlich, nicht. :roll:

Jetzt meine Frage: hat irgend Jemand schon mal was unternommen die Einkerbung zu eliminieren, hartverchromt, aufgespritzt, gibt es die Eingangswelle als Ersatzteil oder wechselt Ihr nur den Simmerring?

Ich habe leider keine Fotos gemacht und habe die Getriebe wieder so zusammen gebaut, kontrolliere halt jetzt alle 2 Wochen das Oelniveau, muss eh die Räder zur Kontrolle der Luft demontieren,

der Vorbesitzer hat Schläuche mit geraden Ventilen verbaut. :-?
Segway i2 2.Gen Jahrgang 2011


Gruss Franz
Benutzeravatar
chrigelseg
gold-member
gold-member
Beiträge: 933
Registriert: 18.11.2010 00:51

Beitrag von chrigelseg »

Hallo Franz

Für eingelaufene Simmerringe gibt es dünnwandige Reparaturhülsen.
Siehe: http://www.skf.com/ch/de/products/seals ... index.html

Grüsse vom Chrigel

PS.:
über den Durchmesser der Welle könntest Du noch den Umfang ermitteln und mit 3'000'000 (Ausgangswelle) bzw. 72'000'000 (Eingangswelle) multiplizieren; ergäbe dann die "Fahrstrecke" der Welle auf der jeweiligen Dichtlippe ;-)
Benutzeravatar
frane28
gold-member
gold-member
Beiträge: 32
Registriert: 02.01.2015 13:35
Wohnort: Steffisburg bei Thun / Schweiz

Beitrag von frane28 »

@chrigelseg,

das ist ja interessant mit der SKF SPEEDI-SLEEVE Hülse, war 46 Jahre Mechaniker und habe nie etwas davon gehört :-? ,man lernt nie aus :shock1: .

Habe den Durchmesser der Welle nicht gemessen, wird aber um die 16mm sein, das wären dann 3'600km Reibstrecke :P , verrückt, was.

Besten Dank für die Information.
Segway i2 2.Gen Jahrgang 2011


Gruss Franz
Antworten